befelnis,
die
;
-Ø/–
.
1.
›von einer befugten Person oder Instanz erteilter Auftrag, Anordnung, Befehl‹;
zu
1
 2.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  2,  1,  7,  1.
Syntagmen:
die b. verkünden / verlesen / erkennen
;
an der b. säumen
;
b. des rates
(häufig)
/ königs / fürsten / herren, der stat
;
briefliche / königliche b
.

Belegblock:

Herborn u. a., Rechn. Jülich
117, 1
(
rib.
/
snfrk.
,
1398
/
9
):
ind aldae bleve(n) stainde van geheisse ind bevaelnisse myns lieve(n) h(er)n […].
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
wie sie handel gehabt hetten […] von befehlnus unsers gnedigen herrn.
Chron. Nürnb. 2,  (
nobd.
,
1449
/
50
):
es ward auch durch befelhnus des römischen künigs ein tag vor dem pfaltzgraven zu recht gesetzt.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1548
):
damit handlet er aus bevelchnus des neuen rats.
Thiel u. a., Urk. Münchsm. 
226, 15
(
moobd.
,
1478
):
vonn gerichts vnnd beuelhnus wegenn des […] fursten.
Siegel u. a., Salzb. Taid.  (
smoobd.
,
17. Jh.
):
wie in des von Salzburg bevelchnuss und schreiben von steur wegen nicht verkundt […] sei.
Köbler, Ref. Nürnberg 
249, 4
;
Dierauer, Chron. Zürich ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 458
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
2.
›Obhut, liebevolle Fürsorge‹;
vgl.
1
 3.

Belegblock:

Klein, Oswald
69, 77
(
oobd.
,
1431
/
2
):
liebe Gret, | auff mein treu! | in dein bevelchnüss | tag und nacht | mich dir emphilch.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .
3.
›Verfügungsrecht e. P. über eine andere Person, über einen Besitz, Einnahmen, Sachgegenstände‹; je nach genauem Rechtsverhältnis z. B.: ›Recht auf Botmäßigkeit‹; ›Aufsicht über etw.‹;
vgl.
1
 6.

Belegblock:

Chron. Nürnb. 3,  (
nobd.
,
1488
):
da sie etlich sach, gut und ampt zu lehen hetten von dem reich, und etliche allein in befelhnus uff ein zeit.
Mon. Boica, NF.
2, 1, 288, 19
(
nobd.
,
1464
):
Denselben [zoll] hat bey meynen zeyten in bepfelhnuͤs gehabt Vlrich Swere.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel  Var. (
Straßb.
1466
, Var.
Augsb.
1475
):
von den die in beuelchnuß hetten die brauchung.
Jaspers, St. v. Landskron 
104, 516
(
Augsb.
1484
):
So er […] peinigt oder peinigen will einen über den er kein gewaltte hat noch beuelchnus.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.  (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
geleich also in, als allen iren mithelffern und so in irer bevelhnus sindt.
Seuffert u. a., Steir. Landtagsakten 
1, 102, 5
(
m/soobd.
,
1445
):
senden wür euch hiemit ain prüef lautent an die pfarrer ewrer befelchnuss.
Voc. inc. teut.
c vjv
;
s iiijr
;
4.
›Erlaubnis‹;
zu
1
 5.

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1491
):
daß […] der keiner [lantsknecht] on sunderlich küniglicher majestat bevelhnus herein gelaßen werden solt.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
um 1600
):
wer ohne erlaub oder bevelchnus in denen schwarzwäldern hakt.