bedichten,
V.
1.
›(einen Text, mit verschobener Bezugsgröße: ein Textgeschehen) gestalten, nach künstlerischen Anforderungen niederschreiben‹.Belegblock:
Nů sol ich ouch betichtin, | betichtinde intrichtin, | intrichtinde beschribin, | beschribinde intribin | und inbrengin dirre schrift.
Ob ich ditz buchlin wolde | Betichten, als ich solde, | […] | So wist daz mir den sin zustreuft | Der sin, der mir engegen leuft.
geselle was du mich fragest zwar du uerzagest | ee du es bedichtes ader us richtes.
Ich auch van der hochvart der weib | ein wenig hie peticht und schreib.
si geit mir büss und senlich pein, | das ich mein not nicht halb betichten mag.
Pyritz, a. a. O.
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.2.
›e. S. etw. zuschreiben, etw. in bestimmter Weise entwerfen, erfinden‹; hier anschließbar: ›jm. etw. andichten, jn. e. S. bezichtigen‹ (so ).Belegblock:
Wand er konde berichten | Waz die troume betichten.
dar inn [gral] sind froͤd aller geschicht; | was im nun der mensch bedicht, | das ist da und dannocht me.