bedecken,
V.,
unr., rückuml. (bis 1. Hälfte des 15. Jhs. in allen Landschaften, gehäuft omd., danach nur noch vereinzelt); Schreibungen mit
-ch-
im Prät. und Part. Prät. begegnen nur obd.; sie sind deshalb eher als
ch-
Schreibung für wie als Reflexe der Primärberührung zu interpretieren; vgl. auch:
Dammers u. a., Flexion der st. und schw. Verben.
1988, 494-497
;
501
/2
.
– Zur Sache:
Hwb. dt. Abergl.
1, 968-974
.
1.
›jn./etw. (meist: schützend) überdecken, zudecken; (ein Gefäß) verschließen; jn. mit etw. überschütten; etw. (z. B. eine Wunde) abdecken; etw. mit etw. (z. B. einer Metallschicht) überziehen‹; ütr. (zur ersteren Variante) auch: ›jn. beschirmen‹.
Syntagmen:
den sarg / wagen / zuber / baum / wasen, die arche / grube / wunde / wurzel, das antlit / haubet / gebein / grab / wasser b., die erde mit liecht b., das mer mit schiffen b., etw. mit brettern b., etw
. (z. B.
den tempel
)
mit etw
. (z. B.
blei
)
b
.;
schade jn. b., nebel jn. b., baum / linde jn. / tiere b
.
Wortbildungen
bedeckung
1 (dazu bdv.:  1, auch im ütr. Sinne; vgl. ).

Belegblock:

Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
160, 10
(
Frankf.
1535
):
Mann bestreichet die stirn damit / oder bedeckt das haupt mit jm als mit einr haut.
Feudel, Evangelistar 
64, 17
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
Denne begynnen sy sprechen czu den bergen: vallet uf uns unde bedeckit uns.
Neumann, Rothe. Keuschh. 
5068
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
di rose in deme dauwe genetzit | unnd in eime reinen gefesse bedacket | unnd under di frischen erden gestacket.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
29, 24
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
kameren di sint bedakt mit golde unde mit silbir.
Ebd.
50, 12
:
eyn pallas wol groz, das ist bedact mit korlichim golde.
Enders, Eberlin  (
Nürnb.
1524
):
So woltest dann, du hettets vnderlassen, so dich der schad bedeckt hat.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
233, 20
(
Nürnb.
1548
):
Jch […] bedecke dich vnter dem schatten meiner hende.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
201, 36
(
els.
,
1362
):
vnd noment daz tůch do mitte ir grab waz bedecket.
Cirurgia H. Brunschwig (
Straßb.
[
1497
]):
das dün vberschossen hütlin zwischen dem fleisch vñ gebein das das gebein bedecket.
Ott-Voigtländer, Rezeptar
213v, 17
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1400
˺):
giess das wider in das vass / vnd bedeke vast das vass zů dem sigenloch.
Rohland, Schäden
10, 8
(
nalem.
/
schwäb.
,
1400
/
33
):
leg im das puluer in den schaden, so vil das es [böß fleisch] bedeckt würt.
Ebd.
43, 7
:
[du] solt es [das zůber] bedeckt haben, das der lumme nit davon möge.
Ebd.
236, 3
:
nim die bruge vnd tů sie in ein kruse vnd bedeck si wol.
Lemmer, Brant. Narrensch. 
56, 21
(
Basel
1494
):
Das mer mit schiffen er [Xerxes] bedeckt.
Lindqvist, K. v. Helmsd. 
1968
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Der [boͮm] sich hoch gen den lúfften stracht, | Sin schatt och alle tier bedacht.
Dreckmann, H. Mair. Troja
29, 25
(
oschwäb.
,
1393
):
ee daz der tag mit seinem lieht die erd bedek.
Schlosser, H. v. Sachsenh. 
4520
(
schwäb.
,
1453
):
Die [lind] möcht nit halb bedecket hon, | Die diener, die frow Schande haͮtt.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Die Statt bedecken mit todten Burgern. […]. Bedeckung / damit etwas bedeckt wirt / deckel.
Scholz, Lanfrank. Chir. Parva
231r, 12
(
md.
/
oobd.
,
1446
/
8
):
auf dy bunden / der haut leg ein mundificativum […], also / vil das es dy bunten bedecke.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.  (
oobd.
,
1349
/
50
):
sô ez die sluntrœrn bedekt, sô ist diu luftrœr unbedackt, und sô diu luftrœr offen ist, sô ist diu ander bedackt.
Klein, Oswald
5, 20
(
oobd.
,
1431
/
2
):
Ain krauss, weiss har | von löcken dick hett ainst mein houbt bedecket.
Ebd.
50, 2
:
Der mai mit lieber zal | die erd bedecket überal.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
414, 2
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Der Chriech mit thioste valle | bedeckt den grüenen wasen.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
13, 35
(
tir.
,
1464
):
wir lëgten in [Jeronimus] als pald also plössen auf das feücht ertreich vnd pedëkhten in mit ainem czwilchein sakh.
Langmantel, Schiltb. Reiseb.  (
oobd.
,
n. 1427
):
do pei dem grossen tempell do ist ein kirchen, die ist mitt pley bedackt.
Quint, Eckharts Pred. ;
ders., Eckharts Trakt. ;
Ralegh. America ;
v. Tscharner, a. a. O.
70, 12
;
Reichmann, a. a. O.
235, 2
;
Kehrein, Kath. Gesangb. ; ;
Williams u. a., a. a. O.
48, 5
;
Päpke, Marienl. Wernher ; ;
Wiessner, Wittenw. Ring
4363
;
9551
;
Morrall, Mandev. Reiseb. 
58, 18
;
Schlosser, a. a. O. 
5331
;
Sappler, H. Kaufringer
9, 18
;
13, 135
;
16, 286
;
Brandstetter, Wigoleis 
217, 5
;
Rauwolf. Raiß  ;
Buijssen, Dur. Rat.
11, 20
;
Niewöhner, Teichner 
28, 31
;
Kummer, Erlauer Sp. ;
Moscouia
C 3r, 28
;
D, 2v, 15
;
Rot
343
;
Dietz, Wb. Luther ;
Öst. Wb.
4, 1268/9
.
Vgl. ferner s. v.  2.
2.
›sich mit etw. versehen, ausstatten‹.

Belegblock:

Andreae. Ber. Nachtmal 
52v, 19
([
Augsb.
]
1557
):
wir mit des gegenwertigen Christi […] gehorsam̃ bedeckt.
3.
›etw. mit Flüssigkeit bedecken; etw. überfluten; etw./jn. (mit Blut) überströmen‹.

Belegblock:

Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
152, 16
(
Frankf.
1535
):
stoß das wol / vnd thů darzů […] souil wassers das es sich bedecke.
Luther. Hl. Schrifft.
Mt. 8, 24
 (
Wittenb.
1545
):
das auch das Schifflin mit Wellen bedeckt ward.
Keil, Peter v. Ulm 
82
(
nobd.
,
1453
/
4
):
Daz bedellij […] leg über nacht in guten essich wol bedecket vnd zustoß es vor.
Gille u. a., M. Beheim 
43, 10
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
das schifelin | mit fluten wart pedekt.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Wie ich dich sih mit Blut bedeckt, | Veraͤchtlich außgedehnt vnd gestreckt.
Dierauer, Chron. Zürich  (
halem.
,
1415
/
20
):
das dú wasser alles erdrich bedacht.
Froning, Alsf. Passionssp. 
6419
;
Küther, UB Frauensee 
250, 32
;
Keil, a. a. O.
96
;
Ott-Voigtländer, Rezeptar
214v, 21
;
4.
›jn. bekleiden, anziehen, mit Kleidung bedecken‹; als Part. Perf. auch: ›schwer gerüstet, zum Kriegsdienst ausgestattet (von Pferden)‹; hier anschließbar die jagdsprachliche Verwendung: ›(Jagdvögeln) ein Netz überwerfen, sie mit einem übergeworfenen Netz fangen‹.
Bedeutungsverwandte:
 1.

Belegblock:

Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Goltvar die sinen lenden | Bedacket allen enden.
Feudel, Evangelistar 
88, 19
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
unde sohen eynen jungelynk […], bedackit mit eyme wyzen cleyde.
Thiele, Chron. Stolle  (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
die quomen nackt adir enwenig bedackt dar von, unnd on vortorben vil cleynote beyden hern.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
mich durste und ir gabît mir zů trinkene […]. Nackit und ir bedackitet mich, siech und ir besûchtet mich.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
47, 21
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Dein leib zart nackte kämlein wat bedackte.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Da waz her Czimiel […] mit fümfczig rossen bedechten.
Tittmann, Schausp. 16. Jh. Krüger
110, 142
;
Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 13
.
5.
›jn. (seltener) / etw. (häufiger; konkrete und abstrakte Bezugsgegenstände) verhüllen, verdecken, verbergen; den erkennenden Zugang zu etw. trüben, verfinstern‹.
Phraseme:
den schalk bedecken
›die Wahrheit vortäuschen‹.
Syntagmen:
die sonne / stat / welt / bosheit / klarheit / süssigkeit / vernunft, den luft / geist / list / rat / trost, das bild / erdreich b.; wolke
(Subj.)
den turm b., rauch jn. b
.;
sich mit dem schein b. […]
›sich den Anschein geben […]‹,
sich mit jm. b
. ›etw. unter Hinweis auf jn. bemänteln‹,
etw. in etw. / jm. bedekt liegen
.
Wortbildungen
bedeklich
(dazu bdv.:  4, , ),
bedeknis
›Verdüsterung‹,
bedektelich
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Celare. Verbergen verhalten verhälen. […] vnderschlahen verduͤsten verhuͤllen vertunckeln verstecken verscharren […] vermenteln beschatten verschopffen befinstern bedecken.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Dar umbe muoz der mensche under die vüeze getreten hân […] allez, daz daz verstantnisse bedecken mac.
und hân etwenne gesprochen, daz in dem liget bedecket als ein ursprunc alles guotes.
Ders., Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
allez, daz got niht enist, daz hât von im selber natiurlîche bitterkeit […] und […] minnert und bedecket und verbirget süezicheit, wunne und trôst, den got gibet.
Fischer, Brun v. Schoneb.  (
md.
, Hs.
um 1400
):
ich enmag iz nicht bedecken, | min houbet ist vol touwes.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
561
(
Köln
1476
):
O schoene Nuyssz, wye was dyr der rayt so gantz bedeckt!
Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl. (Hs. ˹
pfälz.
,
M. 16. Jh.
˺):
ich lob sie drumb | die sie macht fromm | und kan den schalkh bedeckhen.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
nichtes nicht ist bedackit daz nicht intblôzet werde.
Feudel, Evangelistar 
143, 2
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
eyne stat gebuwit uf dem berge inmak nicht bedeckit werden.
Jostes, Eckhart
22, 4
(
14. Jh.
):
Alzo lang alz da iht ist wandelwerticheit, […], daz wedekt vernunft, daz si daz wort nicht gehoͤren mack.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
und gedachte sich do mit etzlichen andern burgern zu bedecken.
Luther. Hl. Schrifft. 
2. Mose 10, 5
(
Wittenb.
1545
):
das sie [Heuschrecken] das Land bedecken / Also das man das Land nicht sehen könne.
M. Cunitia. Ur. Prop.  (
Öls
1650
):
Discus deficiens Die der Finsternuͤs unterworffene Scheibe / ist die ronde sichtliche Gestalt deß jenigen Coͤrpers / der von dem andern bedecket und verfinstert sol werden.
Voc. Teut.-Lat.
p iiijr
(
Nürnb.
1482
):
Hutlich. bedecklich. behaltlich. verperglich.
Kohler u. a., Peinl. GO Karls V.  (o. O.
1532
):
nymant gezimpt, den vbellthattern jr bossheit […] mit vnwarheit bedecken.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
die grosse sunne hat under ir gemaht eine minren sunnen und die beschettewet mit eime wolken, und doch nút zů bedecken, sunder sú zů tempern.
Ebd. (
14. Jh.
):
Du můst […] uf din niht gewiset werden und sehen waz in dir verborgen und bedecket lit.
Bihlmeyer, Seuse  (
alem.
,
14. Jh.
):
Ein wurzel aller untugent und ein bedeken aller warheit ist zerganklichú minne.
Plant u. a., Main. Naturl. 298vc,
28
(
ohalem.
, Hs.
E. 14. Jh.
):
wonde er [mane] sich och hinderer so kvmet er etwenne vnder die sṽnẽ vñ bedeckit si vns dc vns dunkit si sie erloͤschin.
Lindqvist, K. v. Helmsd. 
1005
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Den [list] sÿ mitt falsches mantels frist | Bedachtend in dem tempel her.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Bedecktelich / tectè, absconditè, latenter. […]. Es wirdt vil schalckheit vnter einem feinen kleid bedecket. Adams natur vnd schuld / lassen sich mit feigenblettern nicht bedecken […]. Der guten freund last / soll man bedecken.
Dreckmann, H. Mair. Troja
19, 16
(
oschwäb.
,
1393
):
biz daz diu naht daz ertreich bedekt.
Ebd.
25, 29
:
do nu diu wellt alliu mit der finstriu der naht waz bedäkt.
Ebd.
42, 15
:
do kom ain veintlicher nebel, und bedäkt mit ainer finstriu den luft.
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera 
60, 6
(
noobd.
,
1347
/
50
):
seit der mon an im selber ist dikke und tunkel und ist niht durchscheinig, so bedekt er uns die clarhait der sunnen.
Buijssen, Dur. Rat.
19, 21
(
moobd.
,
1384
):
ain fuͤrhang, der bedakcht das gancz pild.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.  (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Soliches valsches furnemen bedeckten sich mit dem scheyn, sy wolten ainen pundt machen.
Helm, H. v. Hesler. Apok. ;
Quint, Eckharts Pred. ; ; ;
ders., Eckharts Trakt. ;
Froning, Alsf. Passionssp. 
4772
;
Sermon Thauleri
7r, 31
;
M. Cunitia. a. a. O. ;
Kohler u. a., Bamb. Halsger. ; ;
Vetter, a. a. O. ; ;
Bihlmeyer, a. a. O. ;
Rieder, Gottesfr. ;
Buijssen, a. a. O.
10, 27
;
Dreckmann, a. a. O.
38, 10
;
Voc. Teut.-Lat.
p iijv
;
Dietz, Wb. Luther ;
6.
›etw. (meist: einen Körperteil) mit Kleidern o. ä. verhüllen, jn. bedecken, verhüllen‹; auch zur Wiedergabe von lat.
nūbere
›heiraten (von der Frau aus gesehen)‹ gebraucht.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (V.) 1.
Gegensätze:
 5,  1,  1.
Syntagmen:
das bein / gelied / haupt, den leib / nabel / mund, die scham / schämde b., jn
. (z. B.
die fraue
, auch:
sich
)
b
.;
bedektes haupt
.

Belegblock:

Volkmar (
Danzig
1596
):
Nubo, […], ich bedecke / oder nem ein man.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
sint die man gelîchet den obersten kreften, wan sie alle zît blôzes houbetes sint, und die vrouwen den nidersten kreften, wan in daz houbet alle zît bedecket ist.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
Alle geslecht der mynschen […] den is so gantz vnd so sere ingeplantzt tzo bedecken yr menliche off wijffsche gelit.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mk. (
osächs.
,
1343
):
sůmelîche begonden en vorspîen und bedaktin sîn antlitze und slûgen en mit halslegin.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
22, 11
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
dy [diner] han alle iren munt bedakt mit sydinen tuchirn das ir odem dem herren mache keyn unlust.
Ebd.
58, 22
:
man unde wip gen bloz, abir czu bedeckin ir schemede tragin si eyn wenik ledirs.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe  (
thür.
,
1421
):
unde schemten sich, unde machten qwester von figen blettern unde bedackten sich.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
30, 15
(
omd.
,
1487
):
Tragen weÿber schloẃer, da mitt sye ÿre hewppt bedeckenn.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
daz ein iegelich wip mit bedahtem houbete sol gan gottes dieneste zů horende.
Lemmer, Brant. Narrensch. 
4, 26
(
Basel
1494
):
Kurtz schaͤntlich vnd beschrotten roͤck | Das einer kum den nabel bdoͤck.
Ebd.
92, 67
:
Hett Bersabe jrn lib bedeckt | Sie wer durch ee bruch nit befleckt.
Päpke, Marienl. Wernher  (
halem.
,
v. 1382
):
Der [schlůgier] bedakt sunderbar | Ir hopt und ir nake gar.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Da waz her Czimiel […] mit fümfczig rossen bedechtn.
Bechstein, a. a. O. Lk. ;
Jostes, Eckhart
31, 25
;
Gille u. a., M. Beheim 
124b, 698
;
Bihlmeyer, Seuse ;
Lauater. Gespaͤnste
33r, 19
;
Dietz, Wb. Luther .
Vgl. ferner s. v.  1,  1.
7.
›etw. (eine Mitteilung) verschlüsseln‹.
Phraseme:
mit bedekten worten
.

Belegblock:

Fischer, Brun v. Schoneb.  (
md.
, Hs.
um 1400
):
waz tochte di rede me bedecket.
Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Dat bose wicht […] | mit bedeckden worden zo myr saichte.
Sermon Thauleri
3v, 5
(
Leipzig
1498
):
dy manigfeldigẽ bilde. dy diß wort in dir bedecken.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
das Plato das ewangelium In principio al zemole hette vor gesprochen bis an das wort: ’fuit homo missus a Deo’, und das was doch mit verborgen bedekten worten.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
und gent den lúten mit bedahten worten ze erkennenn daz es doch nit also ist.
Ders., Gottesfr. (
els.
,
1390
/
1402
):
die Růlman Merswin […] den bruͤdern zů […] frúntlicher vermanunge mit bedecketen worten […] schreip.
Vetter, a. a. O. ;
Dehnhardt, Metaphorik d. Mystiker.
1940, 31
.
8.
›in einer bestimmten Form sichtbar sein, sich in einer bestimmten Form zeigen, etw./jn. verkörpern‹.
Religiöse Texte, vorwiegend der Mystik; 14. Jh.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Wen in der sun bedecket | Mit angenommener menscheit | In der her die marter geleit.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Got bewindet und bedecket sich in dem engelischen liehte.
Strauch, Par. anime int.
94, 12
(
thür.
,
14. Jh.
):
du Got di sele geschuf, du planzite he sich in si und wart bedacht.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
daz Got die rainen mentschait an sich nam, da mit er die hailgen gothait bedakte.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
39, 60
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
In dem himel sichtperleich | Christi fleisch enplekchet, | protes forme anders geleich | stet all hie bedekchet.
9.
›etw. (z. B. die Sünde) aufheben; etw. verhindern, unmöglich machen‹.
Religiöse Texte.

Belegblock:

Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Der aber erde, daz ist irdische begerunge dar ûf wirfet, daz hindert und bedecket, daz man sîn niht erkennet.
Reu, Süddt. Kat. 1, 
247, 37
(
Heidelberg
1563
):
Daß er mit seiner vnschuldt vnd volkommenen heiligkeit meine sünde […] für Gottes angesicht bedecket.
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
ir armute soltu mit dinem almusen vertriben und bedecken.
Luther. Hl. Schrifft. 
Ps. 32, 1
(
Wittenb.
1545
):
Wol dem, dem die vbertrettung vergeben sind, Dem die Sünde bedecket ist.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
88, 24
(
els.
,
1362
):
Er wart enbloͤsset, das vnser notdurt
(!)
wúrde bedecket.
10.
›etw. wiederherstellen, wiedererlangen‹.

Belegblock:

Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
und die gstalt nǔt wußt, wie er sin tochter wyder überkommen möcht und sin eer wyder bedecken.