bauding,
das
;
-s/–
.
›Versammlung der Hörigen eines Gutes oder einer Herrschaft mit Beschlußrecht in Feldbausachen, Recht auf Feststellung der Gülten, Recht auf Schlichtung von Streitsachen; Versammlung, anläßlich der Hörige ihre Abgaben an den Grundherren entrichteten; Gerichtsversammlung einer Herrschaft über die Hörigen‹; metonymisch auch: ›Abgabe an den Grundherrn‹ sowie ›der grundherrlichen Gerichtsbarkeit unterliegendes Land‹;
vgl.  2,  4.
Zur Sache:
Hrg
1, 321
;
Lex. d. Mal.
1, 1562
.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  1.
Wortbildungen:
baudinger
›Beisitzer eines Baudings‹ (a. 1381),
baudingsbrief
›Urkunde eines Baudings‹ (15. Jh.),
baudingsrecht
›von einem Bauding verabschiedetes Recht‹ (a. 1482).

Belegblock:

Rudolph, Qu. Trier (
mosfrk.
,
1351
):
Hat der vorgenannte unser herre daz buweding gesundert von dem gerichte.
Mosler, UB Abtei Altenb. 
2, 719, 6
(
rib.
,
1380
):
das de selbe scheffen sall halden und hoiden unse rechte bůdinck ungemant.
Wopfner, Urk. Agrargesch.
337, 1
(
mrhein.
,
v. 1392
):
Dar na wist der scheffen, dat unse hern ein fri buweding mugent halden alle jare aichter sent Martins dach.
Grimm, Weisth. (
1400
/
82
):
Das sint die baudingsrecht, als man die jerlich halten […] sol.
Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
327, 7
(
noobd.
,
1346
):
darzu schuͤllen sie alleu jar mit andern dez gotzhaus lauͤten in ein paudinch gen.
Ebd.
368, 40
(
1349
):
Ich sol auch dem vorgenanten herrn Chunraden Coppen järiclich im
(sic)
daz guͤt aufgeben in paudingen, als dez lantz […] reht ist.
Müller, Nördl. Stadtr.  (
schwäb.
,
um 1488
):
Wann man nun hinfüran bawdingt, söllen si mit iren registern bei dem bawding sein und alsdann alle jar zu gepürlicher zeit den statrechnern in beiwesen der pfleger ain luter rechnung davon thun.
Rudolph, a. a. O. ;
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. ; ;
Struck, Cist. Marienst.
1268
;