4
bas,
Adv.
(1-7; 10), in einigen Phrasemen unter Position 8 liegt präd. Gebrauch zugrunde, unter 9 findet sich 1 Beleg mit präd. Verwendung; Komp.:
basser
, Sup.:
bast
; vgl. daneben den Lemmaansatz
besser
;
zu
ahd.
/
mhd.
baz
›besser‹
(; ).
1.
›besser, einer vorausgesetzten Handlungs- oder Zustandsnorm qualitativ besser entsprechend als eine Vergleichshandlung oder ein Vergleichszustand‹; je nach Normbereich mit Tendenz z. B. zu ›gründlicher‹ (beim Denken), ›ergebener‹ (gegenüber dem Schicksal oder im Dienst), ›tüchtiger‹ (in einem Tun), ›üppiger‹ (vom Wachsen), ›verständlicher‹ (vom Sprechen), ›köstlicher‹ (von einer Zierde); man vgl. zu diesen Nuancen die Komparative
bälder, erlicher, gründlicher, köstlicher
usw. in den Belegen; offen zu 3; 4; 5; 7; 8.
Gegensätze:
.
Syntagmen:
j.
(Subj.)
b. sprechen
(mehrmals)
/ glauben / geraten / handeln / regieren / richten / sehen / singen / studieren / tun
;
etw.
(Subj.)
b. heilen / helfen / schmecken / wachsen / wirken
;
sich b. besinnen / erweren / versehen
;
etw. b. bedenken / bemerken / erkennen / erklären / erläutern / können / verkünden / vernemen / verstehen / wissen / bestellen / bewaren / tun / leren, etw. b. an den tag bringen, jn. b. bewachen / erziehen / handeln / kennen / hören / ergetzen / leren, jn. b. in eren halten, jm. b. gedienen / belieben / gefallen / raten, jm. b. gelingen, jm. b. zumute werden, e. S.
(Gen.)
b. geniessen / pflegen / schonen
;
b. zu fus sein, sich b. an jm. gerächen
;
auf jn. b. acht haben
;
b. geadelt / gekrönt / geneigt / gewafnet / geschönt / geziert (sein)
.

Belegblock:

Große, Schwabensp.  (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
eyn ieslich man sal gelegens gůtes baz plegen Den sines selbes.
Lappenberg, Fleming. Ged. (
1632
):
Wer wolte nicht viel lieber | an einen sichtbarn Feind, […] | […] als einen matten Tod im faulen Bette leiden, | […] | Im Felde stirbt sichs baß.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
daz ich im baz geviele in einem bœsen kleide dan in einem samîte.
Ander Meister sprachen bas vnd sprachen, got hette das bilde gedrv̇ket in die sele in eime blibende.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
he hedde it niet eirlicher noch bes kunnen doin.
Schönbach, Adt. Pred.  (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
gab unser herre got den ton, uffe daz der same dester baz gewühse.
Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
wen das eyn man vremdes gutes bas sal pflegen denne synes selbis gutis.
Luther, WA (
1535
):
es kennet jn niemand bas denn er selbs.
Ebd. (
1531
):
denn bass kan man nicht gleuben, denn es im Symbolo gefasset ist.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
234
(
Nürnb.
1517
):
dem, das er erwelet, bas gefelt, dann das got geboten hat.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
doch sind dise drige glouben ein cristen gloube, wan das es in eime bas gelutert ist denne in dem andern.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 267, 18
(
Hagenau
1534
):
Wer schweygt daß man yhm vertrawet. Thůt baß denn der ein acker bawet.
Goedeke, Fischart. Schiff
468
(
Straßb.
1576
):
Da ließ sich nider der ain hauf, | Und nanten das ort Baß Jll drauf, | Weil sie ain besser Jll da funden.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
A. 15. Jh.
):
und bereitent sich zu strite, und lasent die besten und die bas gewaffneten us irem volke.
Plant u. a., Main. Naturl. 293vd,
10
(
ohalem.
, Hs.
E. 14. Jh.
):
so wil ich von dem obresten sagen dc dv ez deste bc merkest.
Maaler (
Zürich
1561
):
Du hast es baß Angefangen dann außgemachet.
Dreckmann, H. Mair. Troja
21, 30
(
oschwäb.
,
1393
):
so mug wir dez bazz bedenken uf disi sach.
Fischer, Eunuchus d. Terenz  (
Ulm
1486
):
wann fortuna haist bas geschicht wann gelück und ist gůt und bas geschicht.
Pfaff, Tristrant  (
Augsb.
1498
):
ich solte des getrancks bas gepflegen haben.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1390
):
daz si dem künig dester paz gedienen möchten.
Ebd. (
schwäb.
, zu
1563
):
damit [man], ob es sich zůtrüg über kurtz oder lang, […], desto baß wisse [sich] dareinschicken.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. (
schwäb.
,
1548
):
die funff ortt feillenn in sey. Wer bas macht, der tett bas
[›jeder machte das Beste aus seinen Möglichkeiten‹].
˹Als Sprichwort: Barack, Zim. Chron.  (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
ain gemain sprüchwort, das die Schweizer kainem nie haben geholfen, dem darvor nit bass sy gewest.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Bas / bas / wirdt auff mancherley weiß verdolmetscht / heist in gemein / melius, potius, rectius, magis, amplius, plus, commodius. […]. Waran könt er baß gefallen thun […]. Der baß mag / der gewinnets / (der thet baß) […]. Das wirdt dem Herren baß gefallen […]. Ein Tochter gereth baß zuweilen / denn der Sohn […]. Dem armen schmeckt sein speiß vil baß / Denn dem / der taͤglich wildbraͤt aß. Hol wein / laut wol / schenck ein / laut baß. […]. Wer baß mag / der reit baß / vnd thut baß. Wer wol schmirt / der fehrt wol / wer baß schmiret / der fehret baß
Klein, Oswald
16, 14
(
oobd.
,
1431
/
2
):
Die junckfrau hett verslaffen, | der knab wacht lützel bas,| si rüfften baide waffen | all über tages hass.
Ebd.
112, 281
:
Ain pawer, der nie schrifft verhort | […], | der sol nu bas verstän das recht, | wann ain gewandert güter knecht.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst. Vorr.
89
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
daz ich uil der schrifft die ich in dem puch geseczet hab, vil paz hette mügen czu ainer aygen dewtsch bringen denn die dewͣtsch ist die ich geseczt hab.
Munz, Füetrer. Persibein
516, 4
 (
moobd.
,
1478
/
84
):
dy fraw iach, das si vor nye ritter pas | von iust zway starcke sper säch klainr zerdrummen.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
62, 36
(
tir.
,
1464
):
als denn der ersam Eusewÿ, sein liebster junger, grüntlicher vnd pas verchünden ist in den prieffen.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
der ließ im guetten weyn […] pas gevallen, dan behuettung des gschloss.
Weitz, Albich v. Prag
159, 6
(Hs. ˹
oobd.
,
A. 16. Jh.
˺):
das du die wurcz seudest in wein vnd trinckest […] da von, es hilfft noch pas vnd auch pelder.
Große, a. a. O. ;
Lohmeyer, K. v. Nostitz ;
Quint, Eckharts Pred. ; ;
Quint, Eckharts Trakt. ; ;
Loesch, Kölner Zunfturk. ;
Frantzen u. a., Kölner Schwankb. ; ;
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
2830
;
Ettmüller, Heinr. v. Meißen 
403, 3
;
Schützeichel, Mrhein. Passionssp. 
1001
;
Karnein, Salm. u. Morolf
138, 12
;
Froning, Alsf. Passionssp. 
122
;
3196
;
Feudel, Evangelistar 
107, 19
;
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
8, 17
;
16, 10
;
Sermon Thauleri
16r, 2
;
Ermisch u. a., Haush. Vorw. 
72, 22
;
Sachs 17, 
50, 22
;
Reichmann, Dietrich. Schrr.
73, 32
;
Rohland, Schäden
359
;
Lemmer, Brant. Narrensch. 
61, 26
;
Fuchs, Murner. 4 Ketzer 
361
;
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr.
7, 23, 1
;
Sudhoff, Paracelsus ;
Leisi, Thurg. UB 8, 
317, 2
;
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen ;
Jörg, Salat. Reformationschr.
46, 26
;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 48
;
Schlosser, H. v. Sachsenh. 
245
;
Sappler, H. Kaufringer
31, 20
;
Heydn. maister
39v, 5
;
Pfaff, Tristrant ;
Brandstetter, Wigoleis
201, 20
;
213, 31
;
216, 30
;
220, 4
;
Chron. Augsb. 4, 
7, 11
;
Auer, Stadtr. München ;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. ;
Primisser, Suchenwirt ; ;
Spechtler, Mönch v. Salzb.
45, 82
;
Klein, Oswald
122, 27
;
Weber, Füetrer. Poyt.
190, 4
;
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
270, 7
;
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. ;
Bauer, Imitatio Haller
93, 9
;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 8
;
Alberus
dd ijr
;
Maaler 50v/;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Vorarlb. Wb.
1, 248
;
Öst. Wb.
2, 410/11
.
Vgl. ferner s. v.:
abbleuen, abreisser, affenberg, amplifizieren
.
2.
in der Regel vor, selten (darunter: reimbedingt) hinter Komparativ ohne erkennbare semantische oder ausdrucksseitige Funktion.
Syntagmen:
b. bekanter / gerüster / geschmakter / mügender / rauher, näher b., ungehorsamer b
.

Belegblock:

J.W. von Cube. Hortus
119, 9
(
Mainz
1485
):
Disse bletter glichen vnserm ampffer krut alleyn camphora baß rucher dan ampfferkrut thut.
Neumann, Rothe. Keuschh. 
4093
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
strafft man ess, so brenget ess hass | unnd wirt ungehorsamer bass.
Fischer, Eunuchus d. Terenz 59,  (
Ulm
1486
):
ob eine [jungkfrau] bas mügender ist sprechen sie fügt an stryt.
3.
dient der Kennzeichnung derjenigen von zwei Möglichkeiten, die am wahrscheinlichsten realisiert wird: ›eher, besser, lieber; mehr‹; auch mit adversativer Komponente, dann: ›vielmehr‹.

Belegblock:

Schützeichel, Mrhein. Passionssp. 
132
 (
mrhein.
,
um 1335
):
daz am brode aleine nith | lige des menschen leben, | […]. | Sin heil bas an deme stat, | daz von godes munde gat.
Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
das [erbe] beheldit yener bas der is yn der gewere hat myt synes eynes hant.
Palm, Veter Buoch (
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
[der bruder] begonde widir an vahen gute dinc vnd leite ie bas vnd ie bas zv.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
wan er [tyfel] wol wuste, daz frouwen bas werent zů überredende denne die manne.
Sudhoff, Paracelsus (
1530
):
es dönet wol dem, der gnug darvon hat und freuet niemants baß dan den singer selbst.
Goldammer, Paracelsus. B. d. Erk.
28, 5
(
obd.
, Hs.
n. 1570
):
kanstu der seel helffen / rathen / so kannstu denn leib noch paß.
Leisi, Thurg. UB 7, 
784, 10
(
halem.
,
1390
):
daz si mir des selben mayeramptes bass gegunnen hant, danne andern lúten.
Qu. Schweiz. Gesch. 1, 
166, 7
(
halem.
,
1470
):
Ich doͤrfte baß zů ersparen, das ich alle tag üwere schweren zinsen abrichtete, denn soͤlche kilbinen […] zů verlifern.
Schib, H. Stockar 
26, 2
(
halem.
,
1519
):
wier müchtin wol wüsen, das er bas lütt dierften zu kuff[en], dan das er sy us diser inselen liessin.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
310, 5
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
daz die underscheidung der gotlichen personen nicht anders enist, nihtwan nah dem ursprunge oder vil bas nach den widertragungen dez ursprunges.
Chron. Augsb.  (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
da ward es [koren] wolfail und ie lenger ie baß failer.
Ebd. (
1523
/
7
):
wellicher die raissigen bas hett dan fuosvolck.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.  (
oobd.
,
1349
/
50
):
sagt man mir, daz weibel leg sich an den ruck; des gelaub ich paz.
Weber, Füetrer. Poyt.
53, 4
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Wer gŭetten poten senndt,| […], | sein gwerb desst pas im kumbt zum pessten enndt.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.  (
moobd.
,
1478
/
81
):
Ee und sy sich […] zu wer richten, wär ir vil erslagen, so das sy die andern dester pas gemaistern möchten.
Merk, Stadtr. Neuenb. ;
Lemmer, Brant. Narrensch.
19, 4
;
Leisi, a. a. O. 8, 
69, 17
;
Qu. Schweiz. Gesch. 1, 
127, 15
;
Dirr, Münchner Stadtr. ;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. .
Vgl. ferner s. v.:
abrichten
5,
altgesprochen, ängsten
2.
4.
›im Zeitablauf länger, weiter; sich in zukünftiger Zeit punktuell wiederholend, wieder, noch einmal; in der Fläche ausgedehnter, breiter, weiter; in einer Raumrichtung horizontal weiter erstreckt in die Ferne oder Nähe‹; ütr.: ›eine Handlung weiter treibend, konsequenter, weiter, wiederholt, wieder, länger‹; die Komparative sind jeweils auf einen vorausgesetzten Zeit- oder Raumpunkt bzw. (für die Ütr.) auf das übliche Handlungsmaß bezogen.
Bedeutungsverwandte:
, (Adj.) 12, .
Syntagmen:
b. aufklimmen / auftreten / hinaufgehen / herfürfaren / sünden, b. zu jm. kommen / treten, b. zu den feinden rücken, b. von der stat ziehen, b. an den Rhein bauen, b. in das herz scheinen, sich b. wohin wagen, jn. b. erhöhen / heranfüren / puffen / ersättigen, etw. b. ausbreiten / berüren / brauchen / vertreiben, etw. b. sieden lassen, etw. b. einheizen, jm. b. zusetzen, b. einig / friedlich beieinander sitzen
;
b. fornen / hinan / rauf / unten / hinten
;
b. dran!

Belegblock:

Chron. Magdeb. 2, 
38, 10
(
nrddt.
,
1565
/
6
):
wart der hauffe von Schonebeck bas heran geführt und schlugen ihr lager zu Vermeschleben.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
vriunt, klim ûf baz, sô geschihet dir êre.
Diu tier tretent baz ûf und hânt vihelich […] leben und blîbent doch in der zît
[im Vergleich zu:
krût
].
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
96, 9
(
Frankf.
1535
):
sein sie aber noch hart / so laß sie baß sieden.
Kurz, Waldis. Esopus  (
Frankf.
1557
):
Wo der Hundt ein mal wirdt geschlagen, | Dahin thut er sich nicht baß wagen. | Wer dich ein mal mit schaden letzt, | Sich, das er dir nicht baß zusetzt.
Luther, WA (
1529
):
Welche zuweilen pflegen unter meinem namen […] yhre buͤchlin deste bas zu vertreiben.
Keil, Peter v. Ulm
33
(
nobd.
,
1453
/
4
):
laß den wein einsyden vnd ein wenig paß.
Mayer, Folz. Meisterl.  (
nobd.
,
v. 1496
):
Nun möcht man aber fragen bas | Von Got dem sun zu sagen.
Sachs 17, 
153, 32
(
Nürnb.
1554
):
ich muß dich noch baß puffen, | Dich mit dem holtz bestreichen baß.
Ebd.
154, 2
:
Ja, ja, baß dran und nit ablaß, | Biß sie dir gute wort thu geben.
Ebd.
426, 32
:
Der gieng doch umb ein haar nit baß; | Wann er war treg.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Schein mir doch baß ins Hertz hinein, | Weil ich so offt begehret dein.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1403
):
das sie deste baß fur den Rin gebuwen und dieselben stad in irem
[
wesen behalten mogen
].
Dreckmann, H. Mair. Troja
9, 28
(
oschwäb.
,
1393
):
daz du fürbaz dez baz in eren erhöhet werdist.
Chron. Augsb. 2,  (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
also zugen sie herdan baß von der stat.
Ebd. (
1452
):
als hienach bas beruͤrt wirt.
Ebd. (
v. 1536
):
damit wir […] baß und mer dann ander beiwoner und nachpauren wol ainig und fridlich bei und mit ainander gesessen […] haben.
Quint, a. a. O. ;
Sachs 17, 
391, 16
;
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
2, 409, 15
;
Sudhoff, Paracelsus ;
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. ;
Maaler 50v/;
Vorarlb. Wb.
1, 248
;
Vgl. ferner s. v.:
affenschmalz
.
5.
›mit größerem Recht‹, teilweise im Sinne des Näherrechts, dann mit Tendenz zu ›billiger‹.

Belegblock:

Ermisch, Freib. Stadtr.  (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
daz he billicher unde baz sinen rechten erbecins behalde mit zwen vingern uffen heiligen.
wen […] he in des ubirwinden wil mit sime rate, ab he daz icht baz getun muge.
Leisi, Thurg. UB 8, 
85, 16
(
halem.
,
1392
):
so súllen sú Johansen Zipperlin … die recht dez gůtes dez ersten vail bieten und vor maͤnglichem ze koͮffen geben oͮch fúnf schilling phenning Costenzer múnse naͤher und baz, denn iemant andre.
6.
›wohlfeiler, billiger‹.
Syntagmen:
den kauf / wein, das lehen b. geben
.

Belegblock:

Schweiz. Id. (
seit 1301
).
7.
›richtig, genau, gut; durchaus‹.

Belegblock:

Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
99, 15
(
thür.
,
1474
):
habin danne dy geczugen […] yr gezcügkeniß geluttert unde baß bedechteclichin ußgesaget.
Stackmann u. a., Frauenlob
7, 24, 3
 (Hs. ˹
nobd.
,
3. V. 15. Jh.
˺):
Vil maniger also sprichet: | ‘was irret mich der valschen nit?’ | der kan nicht baz gedenken, | waz bosheit an den valschen lit.
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
3r, 2
(
Zürich
1521
):
Wenn mich die wilden thier also verachteten / so naͤm ich das bas für gůt / vñ schrib soͤliche schmach zů der natur.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1398
):
und haben das erfunden, das das in chainen wegen baz gesein mag.
Sappler, H. Kaufringer
3, 206
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
ich pin dem pauren ser gehas. | ich muos in hiut rüegen bas.
Primisser, Suchenwirt  (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Veld, haide stet getzıͤret paz | Mit fruchtich pernder gruͤner wat.
Merkcht und hoͤret paz, | Wem die vraw mug tragen haz.
Reithmeier, B. v. Chiemsee  (
München
1528
):
Welher bas mag, der schewbt den andern in sack.
Froning, Alsf. Passionssp. 
7611
;
Bell, G. Hager
562, 3, 20
;
Bernoulli, Basler Chron. 4, 
32, 7
;
Meisen u. a., J. Eck
47, 23
;
8.
phras. (meist an 1 anschließbar): ˹etw. vorher Gesagtes pointierend:
bas zu sagen / reden; bas gesprochen
›genauer gesagt‹˺;
jm. geht es deste bas
›jm. geht es um so besser‹;
es steht bas um jn./etw
. ›es steht besser um jn./etw.‹;
jm. steht etw. bas
›j. tut besser daran‹;
jm. ist deste bas
(dasselbe);
jm. ist (fiel / deste) bas
a) ›es ist für jn. besser, heilsamer‹, b) ›j. ist besser, es geht jm. besser‹; daran anschließbar die Litotes:
dem wolf ist fiel lützel bas
›dem Wolf kann nichts Schlimmeres passieren als‹ (auch als Sprichwort auffaßbar);
jm. ferre bas sein dan […]
›jm. besser gesonnen sein als […]‹;
jm. wird bas
›jm. wird besser, wohler‹, teils im therapeutischen, teils (ütr.) im religiösen Sinne;
jm. geschieht nicht bas
›jm. geschieht nichts Besseres‹;
weder wirs noch bas tun, wan das […]
›nichts mehr und nichts weniger tun als […]‹;
jm. bas tun
›jn. über das übliche Maß hinausgehend versorgen‹;
jn. bas gürten
›jn. in die Enge treiben‹;
den schalk bas decken dan der andere
›den Schalk besser verstecken als der andere‹.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
noch baz gesprochen.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
so is zo Coellen vernuwert, of bais zo sagen, angefangen […] die […] broderschaf des rosenkrantz.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Daß mir desto bas gehe vmb deinet willen.
Lemmer, Brant. Narrensch. 
6, 31
(
Basel
1494
):
Es stünd yetz vmb die kynd vil bas | Geb man schůlmeister jnn.
Meisen u. a., J. Eck 
25, 19
(
Ingolst.
1526
):
es stünd bas umb teütsche land, es leg noch hundert klafftern under der erden.
Bernoulli, Basler Chron. 5, 
88, 6
(
alem.
,
1410
):
da solt er inen ir gelte […] gelassen […] han. Daz were im basz gestanden.
Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Den guten ist vil deste baz | Daz sie daz suln vormiden.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp. 
286
(
mrhein.
,
um 1335
):
Owe, hede ich sie [sunden] virlan, | so wer mir vil desto baz.
Schmidt, Rud. v. Biberach 
126, 12
(
whalem.
,
1345
/
60
):
So vil ist vns bas, so wir me zvͦ dem gangen, der alr best ist.
Lauater. Gespaͤnste
13v, 11
(
Zürich
1578
):
es sye jm sein laͤben lang nie baß gsyn / dann do er seiner vernunfft beroubet gewaͤsen.
Schlosser, H. v. Sachsenh. 
5876
(
schwäb.
,
1453
):
herr goch, wie mainstu das? | Ich maint, zů Köln so wer dir baß.
Klein, Oswald
115, 41
(
oobd.
,
1431
/
2
):
Auch ist dem wolf vil lützel bas, | so auch ain bün über in ergat.
Munz, Füetrer. Persibein
293, 4
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Attlur in mynne hullden | ist ir verr pas, ia, dann der vater mein.
Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Do hie in der douffen sas, | wart eme al sins ouels bas.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Joh. (
osächs.
,
1343
):
Darumme vrâgite her si umme di stunde in der ime baz wêre worden.
Keil, Peter v. Ulm
211
(
nobd.
,
1453
/
4
):
Die nem treib-wurtz […] vnd esse sie, daz hilft sie ser, […] ir wird paß.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Darumb du Gnadenreiches Vaß, | Kehr dich zu mir, so wird mir baß.
Deinhardt, Ross Artzney 
54
(
oobd.
,
1598
):
Salb im die adern damit an der brust, so wirdts im für baß immer vnd wirdt gesundt.
Kurz, Waldis. Esopus  (
Frankf.
1557
):
Er sprach: „leicht gschiht mir heut nicht baß!“
Schlosser, H. v. Sachsenh. 
42
(
schwäb.
,
1453
):
Sie tetten weder wirs noch bas, | Wann das sie mich erwüsten baid.
Geier, Stadtr. Überl.  (
nalem.
,
1364
):
tůt aber ainer sinem winzúrlen bas mit kost, darumb sol er nit gestraffet werden.
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr. 
7, 80, 29
(
Straßb.
1520
):
ich můß dich ein wenig baß gürten.
Michels, Murner. Badenf. 
10, 52
(
Straßb.
1514
):
Wer im selb barmhertzigkeit | Bewißt / vnd důt im niendert leit | […] | Den wirt man dort bas gůrten hart.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
hat nit so gar unrecht geredt, das all menschen im herzen pueben und schälk sein, sei gar kain underschaid, dan das ainer den schalk paß kün decken und verpergen dan der ander.
Ott-Voigtländer, Rezeptar
207r, 24
;
208v, 30
;
210v, 20
;
Deinhardt, a. a. O.
103
;
9.
als formaler Komparativ in der Form
basser
im Sinne von
bas
1; 3; 4 gebraucht.

Belegblock:

Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
2407
(
Köln
1497
):
Hard wysslych suchten do basser | Dye Nuysser knecht in dem wasser.
Chron. Nürnb. 3,  (
nobd.
,
1440
/
4
):
ob sie das selbs verzeichen wolten, so wolt man sie die brieff aber basser horen lassen.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
252
(
Nürnb.
1517
):
wo durch unser nit sein dann unser sein got möcht baser gelobt werden, das wir lieber wölten ze nicht werden dann leben.
Sachs 17, 
291, 35
(
Nürnb.
1562
):
Er aber ir warhafft bekennet, | Nie baser ihm gewesen wer, | Denn in dem fewer.
Drescher, Hartlieb. Caes.  (
moobd.
,
1456
/
67
):
so yr der priester ye pas mit dem heyligen sacrament nahent, so sy ye paser der selben süssikait empfand.
Turmair 4,  (
moobd.
,
1522
/
33
):
damit […] sich die menschen dest passer nereten.
10.
als
bast
formal und semantisch als Sup. zu
bas
1; 3; 4: ›best, bestens; ehestens; am meisten‹.

Belegblock:

Mayer, Folz. Meisterl.  (
nobd.
,
v. 1496
):
Do müg wir aller paste | Unserm fur nemen komen nach.
Sachs 17, 
305, 26
(
Nürnb.
1561
):
Gib uns [das essen], wir dürffen sein am basten | Und laß die lausing münnich fasten.
Jörg, Salat. Reformationschr.
29, 14
(
halem.
,
1534
/
5
):
ob jch dann nit zum basesten geredtt, hab jch doch damit gereytzt eyn andern.
Lauater. Gespaͤnste
25r, 7
(
Zürich
1578
):
Bern gfiel jnen am basten.
Chron. Augsb. 4, 
402, 6
(
schwäb.
,
v. 1536
):
solichs hat aim rat hie nit nach dem basten gefallen.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
das derjenig, so am gewisesten ausrechen kan, das man got nicht erkennen müg, wiß am pasten was got sei.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst ; .