barte,
die
,der
;–/-n
, auch -Ø
(+ Uml.).›beilartiges Instrument für unterschiedliche Zwecke und mit entsprechend unterschiedlicher Formgebung‹; belegt ist die Verwendung als Waffe (meist) zum Stechen, Schlagen oder Werfen, als Werkzeug des Metzgers (dann: ›Fleischbeil, Hackmesser‹), des Jägers, des Zimmermanns (dann: ›Hobel‹), als Ehrenzeichen des Bergmanns (Beil mit langem Stil), als eine Art Hacke, Haue; mehrfach wird in den Belegen Zweischneidigkeit des Bartenblattes angegeben; das Blatt kann die lineare Verlängerung des Helms bilden (bei Wurf- und Stichbarten), es kann vertikal und horizontal (z. B. beim Hobel) zum Helm stehen.
Syntagmen:
eine / die b. meiden / tragen / werfen
; mit barten in die kirche gehen, mit barten richten, jn. mit der b. hauen, mit einer b. weit werfen, etw. mit der b. hauen / ebnen, jm. mit einer b. den kopf abhauen
; (der) schande b
.Wortbildungen:
bartenmesser
Belegblock:
2 nebiger, 2 barten, 3 beyl.
Dâ diu barte liget, dâ liget ouch daz gewerden.
Ock schollen de klenschmede miden hoffschlahen, plogwergk, radewergk, exen, byel, barden, seissen, stuelexsen, lattenhemer.
Es sol auch nyemandts eynche spitze sorglich switzertegen noch sunst unmessige broitmesser, barten, fustchin, heymer, werffgetzug […] tragen.
[Etliche]
dreiben vile mutwillens gegen uns, sie gehen mit parten und exten in die kirchen. Dar noch hiw her om den koph abe mit eyner barten.
Dys heyset husrat. […]. Alle tische. stule. sedyln. scheffele. botene. ecse. byle. barten.
Es sal nymant swert, messer, barten ader ander mortliche wehr tragen.
[Deine Widerwertigen] zuhawen alle seine Tafelwerck / Mit beil vnd barten.
Die maßenny nit treg | dem essen nach sich schartten | mit partten wider partten | zu ritterlicher wer.
Streit haken, parten, kolben gross, | armbrust, hantpüchsen, manchen geschoss | Sie in den henden trugen.
Mitt küllen und bartten | Begunden sy den zartten | Mürden allenthalben.
[der berg] ist vor, hinder und en ebent | sam er gehowen und geebent | si mit ainer parten.
Bard / barte / breit axt / axt / so zu beiden seitten hawet […]. Man muß die barte nicht zu weit werffen / daß man sie wider koͤnne haben. Epith. Englisch bard / die man wirffet / sparus, pedis instar, recuruum telum, […]. Wirffstu mit der barde / so wirfft man dich mit dem beihel wider / pœna talionis. […] Barder / ist ein gekuͤrtzt wort võ Lõgobarder / […]. Jhr namen kompt her von den langen barden / à longis securibus, die sie fuͤr jhr waffen gebraucht haben / oder […] von bort / das ist / von einem kornreichen feld / […]. Etliche deriuierens von langen barten / à longis barbis.
Er was, der nie sein er beschelt | Mit chainer schande parten
.˺
Dolabrum barthe […] hobel […] ein puntachs […] partenmesser.
ain hakchen . ain schawfel . ain parten . ain al.
es sei der sneider mit der ellen, | […] | oder der fleischhakcher mit der parten.
Bipennis secundum Fabium a pinna, quod est acutum, securis utrinque habens aciem ‘parthen, maisel’.
das ain landrichter zu Matrei ze richten hat […] umb alle malefitz, umb deuphait mit stock und parten.
Lappenberg, Fleming. Ged. ;
Struck, Cist. Marienst.
1037
; Froning, Alsf. Passionssp.
2170
; Stackmann u. a., Frauenlob
5, 57, 11
; Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
107, 4
; Chron. Nürnb. 2, ;
Ukena, Luz. Sp.
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; Hulsius
A iiijv
; Harsdoerffer. Trichter 2,
122
; Preuss. Wb. (Z)
1, 417
; Schmeller/F.
1, 283
; Öst. Wb.
2, 367/8
;