barre,
die
;
zu
mhd.
bar
›Schranke‹
(
Lexer
1, 126
), dies aus
frz.
barre
›Riegel‹
(
Kluge/S.
1989, 62
).
1.
›Balken, Schranke, Grenzwehr, Schlagbaum‹.
Wobd./oobd.
Phraseme
(wohl hierher):
der / die barre laufen, zum bar laufen
›einem Lauf-, Ritterspiel nachgehen‹; dazu ütr.:
jm. die barre vorlaufen
›jm. zuvorkommen‹;
jm. in die barre laufen
›jm. in die Quere kommen‹.
Bedeutungsverwandte:
stecke
 1; 2; vgl.
barriere
.

Belegblock:

V. Anshelm. Berner Chron.
2, 200, 1
(
halem.
,
n. 1529
):
also dass si die barr hindersich und fuͤrsich mit hartem strit ob fier stund enthielten.
Maaler
50v
(
Zürich
1561
):
Barren / Ein holtz oder staͤcken etwar für geschlogen. Mora.
Barack, Zim. Chron. 
3, 577, 29
 (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
das zwen Spanier oder welschen vaquin eintweders der barr, oder aber sonst umb ein gewette liefen.
Henisch
187
(
Augsb.
1616
):
Schlag / anschlag / zum bar lauffen / Ritterspil / ostracinda, ludi genus cum pueri linea in medio ducta et diuisi inter se duas in partes, hæc quidem extra testulam, altera intra esse æstimatur.
Chron. baier. Städte. München
498, 19
(
moobd.
,
1402
):
Da sprach der Schluder: ‘nun ist deu barr verschlossen, hiet ich die pferd hin dishalb so wär guet aufsitzen.’ der versuecht sich an der barr unnd gott gab jm daz glukh daz auf die lezt der Schluder kam zu ros.
Schwäb. Wb.
1, 652
.
2.
›Querbalken im Wappen, Barre in der Heraldik‹.
Wobd./oobd.

Belegblock:

Barack, Zim. Chron. 
3, 338, 40
 (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
der het sein wappen […] ufgeschlagen, das ist nur ein adler in einem halben schilt und darunder etlich barren.
Primisser, Suchenwirt 
3, 139
(
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Di par, di ee gefeinet | Mit morgen⸗tau geperlt lak, | Di het verchert ein truͤber tak | mit seiner chraft.
Ebd.
6, 209
:
Jn den rubeinen reichen | Lag ein par in parrweis | Von perlein.
3.
in folgenden beiden Belegen wird
bar
vom Textherausgeber mittels „Balken, Träger, Untersatz“ erläutert, deshalb hier Zuordnung zu
barre
. Etymologische Bedenken bestehen insofern, als
bar
im ersten Beleg auch mit
barm
 1 assoziierbar ist. Hinzu kommen wortgeographische Bedenken: wobd./oobd. Belegung von
barre
1 und 2 versus rib. Belegung von
barre
3.

Belegblock:

Buch Weinsb.
2, 150, 12
 (
rib.
,
1566
):
1 erden bar under dem beirfesgin, blocher zum beirfessergin.
Ebd.
4, 160, 22
(
1592
/
3
):
Diss feur ist an der canzeleistoben angangen, da der dechen s. Georgens stifts den vorigen aben(t) sitzent geschriben und sin diener die bar oder pan mit dem feur nit verwart hat.