baril,
2
barille,
(mit Schwund des vortonigen Vokals selten:)
bril,
1
brille,
der
und
die
;
–/-illen
, auch
;
zu
mhd.
barël
›Pokal‹
(); dies aus der Wortsippe von
mlat.
barillus
,
frz.
baril
,
ital.
barile
().
1.
›Pokal, Becher, Trinkgefäß; Weinkrug‹.
Bedeutungsverwandte:
 3,  1, , .
Syntagmen:
den b. aussuckeln, etw. aus dem b. schenken
;
kluge(r) / kristallene(r) / silberne(r) / vergoldete(r) b., b. mit heiltum.

Belegblock:

Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
110, 6
(
preuß.
,
1437
/
8
):
1 kopprin monstrancze mith heiligthum, item 1 brille, do ist heiligthum inne.
Welti, Pilgerf. v. Walth.
32, 38
(
omd.
,
n. 1474
):
Vff deme selbin altare stünt gar eyn grosser kristallen bryl alzo eyn glaß, der was vol erden, [...], so vorwandilt sich die erde vnd das glaß adir cristallynen bril vnd wirt alles vol rotes blutes.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
1517
/
8
):
Paril und clar cristall | Dürch ging noch nye so rein | Der sünen schein.
Karnein, Salm. u. Morolf
92, 5
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
dar ine schanckte er dalen trank | us sinem klügen barellin.
Schib, H. Stockar
61, 18
(
halem.
,
1519
):
den win sur, wisen und rotten, 3 brilen.
Klein, Oswald
25, 31
(
oobd.
,
1431
/
2
):
ich hab mein zeit verkuppelt | zu Brixsen in dem krais, | vil parell aus gesuggelt.
Thielen, a. a. O.
79, 3
;
Ziesemer, Gr. Ämterb.
111, 5
;
Voc. Teut.-Lat.
y iiijr
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Öst. Wb.
2, 327/8
;
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1932, 82
.
2.
›größtes Flüssigkeitsmaß in Genua‹.

Belegblock:

Müller, Welthandelsbr.
176, 32
(
schwäb.
,
1506
):
Man kouft und verkouft zu Jenua by der barill, ist 7 rub und ain rub ist 25 ℔ zu Jenua.
Schweiz. Id. (für ein Maß von 164 Lot).