barfusse
(bis in das Obd. hinein vereinzelte nd. Formen:
barfote
), der
;-n/ -n.
– Im 15. und 16. Jh. zunehmend selten gegenüber
barfüsser.
›Angehöriger eines Ordens (meist des Franziskanerordens), für den das Barfußgehen einen besonderen Zeichenwert hatte (für Ehrfurcht, Demut, Armut, Buße)‹.
Syntagmen:
jn. einen b. nennen
; jn. dem b. vergleichen
; wieder die b. disputieren
; orden der b.
; kloster zu den b., gasse bei den b.
Wortbildungen:
barfussengasse
barfussenlesemeister
barfussenmönch
barfussenorden
barfüssin.
Belegblock:
½ m. zwen barfusen monchen, die uf die selbe ziet zur Konicz woren.
der barvuz und der predigere | [...], | di han ich gesellet in min riche.
das die fremden metzeler [...] steen sollen an dem Swanen an und die Barfussengassen uß hiene.
Zu Hall in Sachssen het es ain münchkloster, darinn barfotten wohnen, die auff höltzinen schůhen [...] herein gehen.
hi an disime sermon lerit ein barfuzzin lesemeistir wi sich di sele haldin sal.
dar noch gar korczlichen quam her in der barfusen orden.
dan sie seind nichts mer als clamanten, darumb ich sie billich vergleich den parfotten.
Parfußsin. minorissa oder regleriñ parfusserordens.
Nun so wil ich gleich gehn mit dir | In das kloster zu den parfotten.
Augustiner, predier, parfussen | git mit der welt unmussen | und mit unrehter aigenschaft | tůt vil maͤnigen klutterhaft.
bischof Heinrichen von Basel der ein barfůße was.
wanne dirre bobest was barfůssen ordens, herumb erhoͤhete er die barfůssen durch alle lant.
Do komenn zů unß zwenn barfůsßen der múnder bruͤder.
auf den 4. tag junii ist dem alten Riederer sein haus bei den Barfueßen an der mauer verbrunnen.
In der zeit vand sand Franciscus den orden der parfůssen.
Es kham dahin ain munich aus der parvottenordn.