bankettieren,
V.
›ausgiebige, üppige Festmähler halten, schlemmen, prassen‹; oft im Orientierungsfeld mit Lustbarkeiten wie Tanzen, Turnieren, Spielen, Mummereien.
Seit 1. H. des 16. Jhs.
Bedeutungsverwandte:
, (V.) 2, , , (V.) 4.
Wortbildungen
bankettierer
(dazu bdv.:
1
, ).

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (o. o. o. J.):
Als wenn mein herrn Pangedirn | Schön fraun bei dem tanz herumb fuͤrn | Und leben frölich in vollm saus.
Luther, WA (
1529
):
Es stehen buchstaben dran, wer die lesen wird, dem sol der kutzel und das bancketieren wol vergehen.
Ebd. (
1532
):
Herodes und sein hur, die pancketirn, dantzt dem heiligen man ein hur den kopff abe.
Sachs (
Nürnb.
1562
):
Da man aller schön kürtzweyl pflag | Mit rennen, stechen und thurnieren, | Mit tantzen und mit panckathieren.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. (
schwäb.
,
1550
):
der hatt sein anschlag am abentt mytt des Frantzossenn oberstenn gepankenndyrtt und solliche prakdik mitt innen gemacht.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Bancketieren / bancken / schlemmen vnd demmen [...]. Bancketierer / schlem̃er / bancker.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
do man die hochzeit het, alles köstlich mit tanzen und andern spilen und mummerei und panketirn zuging.
mit haltung grosser spil, mumerei, panketirn und fechten laufen rennen stechen und solchen dergleichen kurzweilen ist er gleich komen den alten Römern.
Qu. Brassó
4, 496, 28
(
siebenb.
,
1523
; Hs.
1613
/
7
):
Hat der Türk, weil König Ludwig panketiert, Ungern sehr verderbet und bekümmert.
Diehl, a. a. O. ;
Barack, Zim. Chron. ;
Dietz, Wb. Luther ;
Öst. Wb.
2, 231/2
;
Wolf, Mathesius.
1969, 76
;
122
;
Rußland, Fremdw. b. Sachs.
1933, 31
.