banbrief,
der
;-/-e.
– Vorwiegend Rechts- und Wirtschaftstexte.
1.
›Brief oder Urkunde über ein im Rahmen des Bannrechtes ausgeübtes Gebot oder Verbot, gerichtliche Urkunde‹; Belegblock:
Ouch sal her geben dem Probiste czwu marg grosschen [...] vor die banbriue czerunge vnd mühe die doruff sein gegangen.
Verzert zu Rotemburg [...], alz ich dem hoptman braht dez Bollerz von Vilingen banbrief.
Vorarlb. Wb.
1, 232
.2.
›Urkunde über die Errichtung eines Banngebietes bzw. über die Einschränkung oder das Verbot der Nutzung, z. B. eines Waldes oder eines Weinbergs‹.Belegblock:
Saxeter bannbrief ihrer wälder halb. [...] Wilderswyleren bannbrief gegen Saxeten hinyn biß an Schwibogen.
3.
›den Kirchenbann androhendes, offizielles Schreiben; Brief, Urkunde über den Ausspruch des Kirchenbannes‹; Syntagmen:
den b. aufschlagen / geben / nemen / empfahen
; jn.
(z. B. könige, fürsten) mit b. treiben / zwingen, etw. bei jm. mit b. verkümmern, etw. von einem b. zu lon nemen
; b. über jn.
; kleiner / schwerer b.
Belegblock:
Wen ich das gotz wort horen wil, | Der ban brieff lißt er myr so fil.
das hat der ersame priester etc. pei mir verkommert mit geistlichem gericht, mit ladbrifen und banbrifen.
das er dehainen, der gaistlich laitbriefe oder banbriefe trug, volgen lassen solt.
swärer panprief [...] zu geben und söllich briefe, so der cardinal gegeben hette, wider abzuruͤffen.