balsamen,
balsamieren,
V.;
letztere Bildung seit der 2. H. des 15. Jhs.
1.
›jn. mit Balsam bestreichen, einölen‹, in den Belegen in religiöser Bildlichkeit;
vgl.  1.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Das Oel heb von der Erden auff, | Dich waͤsch hiemit, dich balsamir, | Dich bad, dich salb, dich schmuͤck vnd zier.
Martin, H. v. Sachsenh. Tempel
175
(
schwäb.
,
1455
):
Du [Maria] wolgezierter brunn, | Gebalsamt kuüsch und zart.
Fischer, Brun v. Schoneb. .
2.
›(einen Toten / den Körper, auch: Körperteile eines Toten) durch Bestreichen mit Balsam konservieren, vor Verwesung schützen, jn. einbalsamieren‹.
Wortbildungen:
balsamierer.

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
zwene steine, die in dem licham des egenanten (fursten) ind heren, do he gesneden ind gebalzampt wart, vonden wurden.
Karnein, Salm. u. Morolf
52, 14
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
Morolff Salmons drut | oberthalb dem gurtel | loste er dem juden abe die hut. | er balsamte sie und leite sie an sinen lip.
Maaler (
Zürich
1561
):
Balsamieren. Condire murtua corpora. Condire mortuos.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. (
schwäb.
,
1559
):
und in als einen hern zu dem grab bestettigett, aussgeweidett und balsamyrtt.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Balsamiren / ein Leichnam außweiden / vñ balsamirẽ [...]. Die Egyptier balsamiren jhre todte Leichnam [...]. Balsamirer / Todten salber.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
er behelt der tôten leib ganz ân faulen gar vil jâr die man balsamt mit rehtem balsem.
Gereke, Seifrits Alex.
5862
(
oobd.
, Hs.
1466
):
sein leichnam und sein wunden | wuerdent gepalsamt.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
430, 7
;
Dietz, Wb. Luther .