balsam,
der
;-(e)s/–
;zu
mhd.
balsame
, ahd.
balsamo
; dies aus lat.
balsamum
, dies über griech.
bálsamon
aus dem Semit.
(Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
).1993, 92
1.
›Gewächs, Baum, Staude, Strauch, aus dem Balsam harzartig heraustrieft oder durch Rindenschnitt gewonnen wird oder aus dessen Teilen Balsam herausgepreßt wird‹.Zur Bedeutung des Balsams im Volksglauben:
Hwb. dt. Abergl.
; zur Sache auch 1, 863
Lex. d. Mal.
.1, 1389
Wortbildungen:
balsamrinde
balsambaumrinde
), balsamsame
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
).1989, 25
Belegblock:
ein boum der genant is | irkennunge gutes und ubelis, | cypressus cedrus therebintus cyprus | nardus palma balsamus.
als der cynomamum vnd der balsam vnd alle edel wurtze Gib ich sußen smack.
Etzliche guette wohlschmacke kräuter zur speise lieblich und gesund. [...], petersilien, roßmarin, pimpinella, balsamb.
wer [...] der wunneclichen fruht des balsamen niessen wil.
Da wůchs etwan der balsam.
der natur des walvisches, balsam, balsemsam, balsamholtzz esliches ½ quintit.
2.
›Gemisch von Harzen und ätherischen Ölen von angenehmem Geruch und lindernd-heilender Wirkung, Balsam‹; vereinzelt: ›dem natürlichen Harz-Öl-Gemisch entsprechender, künstlich hergestellter Stoff‹; Metonymie zu 1; offen zu 3.Syntagmen:
b. bescheren / bestellen / kaufen, b. an etw. giessen
; b.
(Subj.) brennen / riechen / triefen
; jn. mit b. balsamen
(fig. etymologica), jn./etw. mit b. bestreichen / überstreichen / netzen, etw. für / nach b. schmecken / riechen
; ruch / schmak des b., vol des b.
; edler / guter / wolriechender / unvermischter b.
Wortbildungen:
balsamöl
balsamruch
balsamsalbe
balsamtropfe
balsamzaher
), balsamwasser
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
), 1989, 47
balsamzaher
balsamtropfe
).Belegblock:
mit balsem balsament man di kristen, | uz balsemen machet man mit listen | do mete man di pfaffen wiet.
Alle die dem Keyser bescheydt sollen thun / werden erstlich nackendt außgezogen / vnd vber den gantzen Leib / mit einem weissen Balsam / Curca von jhnen genandt / vberstrichen.
Wie der köstlich Balsam ist / der vom heubt Aaron herab fleust.
das allirleyge edil traginde ruch gegossin in eynen boum, als balsam, bisym, walrot vnd alloes, sich bewise an der tugint.
Der wurd so kraus und so gemeit | Fur palsam und fur pisem schmecken, | Das man es ruch in allen ecken.
hab mich ir [öpfel] neulich als vol gefressen, | Das ich ein haufen hinter mich legt, | Der fur palsam und fur pisem schmeckt.
Da ward an den stunden | Der balsame funden | Der noch ze manigen tütt | Dem menschen dike hochen mütt.
Das edel balsam waßer ze machen.
das ain also suͤsser smak von sinem licham gieng reht als ob er aromam vnd balsamen vnd all edel wurczen truͤg.
Balsam / kompt her vom baal / herr / vnd schemen / salb. [...]. Balsam ist eintweder gewachssen / oder gemacht. [...]. Der balsam gehet vber alles / das wol reucht.
Der Teuffel thut geren an reine oͤrter / denn er helt seinen vnflat fuͤr bisam vnd balsam.
wenn man den edeln balsemzaher ab dem paum nemen wil, sô muoz man in besneiden mit paineinn mezzern.
nem man des balsems ainen tropfen und tuo in in ain gaizein milch, sô gerinn si zehant und der balsemtropf vall ze podem.
Balsams riechen suss und stark, | du jüngest plut und mark.
sy bestrichen in [des chaysers laichnamen] allenthalben | mit balsam und mit guetter salben.
Reissenberger, Väterb. ;
Pyritz, Minneburg
1970
; Keil, Peter v. Ulm
180
; Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
Sappler, H. Kaufringer
26, 116
; Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
125, 4
; Bremer, Voc. opt.
48082
; Harsdoerffer. Trichter ;
3.
›aus Harzen oder ätherischen Ölen zubereitetes oder künstlich hergestelltes Heilmittel, Arznei‹; bei Paracelsus ›diejenige Substanz, die den Körper gesund erhält‹; auch ütr., z. B. auf die Minne.Zu ausführlichen sachlichen und sprachlichen Information vgl.
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
; vgl. auch 1989, 24
Telle, P. Hispanus.
.1972, 398
Wortbildungen:
balsampflaster
Belegblock:
Nicht wann ein lutter balsem | Was der berg oben und die luft.
Jst niemand hier / der mit staͤrckenden Wassern / mit Balsam und andern Artzneyen das Seinige thun will?
Ach Mynne, du werder krisem, | Du sußer balsam und bisem.
das balsampflaster ist für und für gut.
Nun aber von der zerbrechung des balsams so wissent, das seinen siben sind: der balsam des bluts, der balsam der mark, der balsam des fleisches, der balsam der bein, der balsam des geeders, der balsam der oberen glider, der balsam der haut; ein ietlichs ist für sich selbs sein eigens und nit des andern untertan. hierauf so folgt vom aussaz aus dem balsam des bluts.
Dyß ist der balsam, den man von kunsten machet ... er hat alle eigenschaft also der recht balsam.
Ebd.
:
der balsam durchdringet alle wunden.
wirt es aber dicker das behalt auch besunder, das ist pesser denn balsam.
Für die reüden deß roß Nimb schmer vnnd puter, yedes ainen guetten thail. Auch leinöll vnd harm. Thues in ain khessl, laß wol sieden. Grien spach, gestossen khupffer grien, khupffer wasser, nieswurz, roten palsam, ein clainen thail schwebl: rüerß.
Barke, Spr. d. Chymie.
1991, 188/9
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