balgen,
V.
1.
›sich mit jm. verbal oder handgreiflich streiten, zanken, schlagen, raufen, sich balgen‹; Wortbildungen:
balgerei.
Belegblock:
ein grosse unzucht under dem gemeinen man mit volsauffen, fressen, slain, flochen, kiffen und balgen.
Wenn die Landtsknecht werden erstochen, | Oder kommen vmb durch balgen, bochen.
man fehet alles an zuthun was dem wort Gottes entgegen ist / fressen / sauffen / spilen / balgen / vnnütz geschwetz.
hat ain hieiger ainspeniger und ain reuter, [...], sich bei Unser Frawen thor mitainander balgt, und seind baide hart verwundt worden.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth ;
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. ;
Wickram
4, 49, 29
; Adomatis u. a., J. Murer. Hest.
488
; Alberus
e iijv
; Trübner, Dt. Wb.
1, 220
; Preuss. Wb. (Z)
1, 379
; Schmeller/F.
1, 236
; Öst. Wb.
2, 127
; v. Bahder, Wortwahl.
1925, 123/4
.2.
›jn. schelten, ausschimpfen, schimpfend über jn. herfallen; (eine Frau) als Hure bezeichnen‹; Syntagmen:
jn. b.
; mit jm. b., wieder jn. b.
Belegblock:
Als das Weib hoͤrt die Huͤner nennen, | Aus zorn gund wider jn zu balgen.
Sönt sy einandren also balgen | Und demnach zu eelichen gmahlen nemmen.
Mit dem thet Diogenes balgen. | Sprach: Du lecker, geh hin dein wegk!
Sie sönd zů mir me kommen nit, | Ich wurd sunst mit in’ allen balgen.
3.
›etw. auffällig, sichtbar mit sich herumtragen‹.Belegblock:
Es hand die secter / so doch staͤtz die schrifften balgetend / der maas das ouch jre / cleyder / und bůsen vol schrift warend / [...] / die schrifftten eintwaͤders gar nit glaͤsen oder für nüt geachdtt.