balas,
2
palas
(beide Schreibungen mit annähernd gleicher Häufigkeit, keine erkennbare schreibgeographische Verteilung),
der
;
–/-Ø
und
-en
;
final starke Variation der Schreibung, u. a.:
balasch, palasch, balaz, palaz, balast, palast
;
auch
lat.
balastus
; zu
mhd.
balas
(), dies aus der Sippe von
mlat.
balasius, balascius
,
frz.
balais
(), hinter denen
arab.
balakhsh
steht, das seinerseits auf
pers.
Badakhshān
(Name der Gebirgslandschaft, aus der der Stein kommt) basiert (
Oed
1, 897
;
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 22
mit Lit.).
eine Art Edelstein, wohl: ›blasser oder weißer Rubin‹.
Bedeutungsverwandte:
 1; ,  1,  4; .
Syntagmen:
den b. finden / polieren
;
p.
(Subj.)
glesten, etw. b. heissen
;
etw. mit b. geziert sein, etw. dem b. gleich sein
;
achtecketer / guter / köstlicher / roter b.
;
fingerlein mit einem b., heftel mit b.

Belegblock:

Helbig, Qu. Wirtsch.
2, 150, 19
(
md.
,
1533
):
alaun, wilde preßilien, spickenarius, rothe pallas, pallas, hausgereth, baumwolle, saffler.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
2. H. 15. Jh.
):
ein witte hirt mit drien ballazen end mit enem suffier end 6 groten perlen.
Schneider, Pont. u. Sid.
131, 9
(
rhfrk.
/
mosfrk.
,
2. H. 15. Jh.
):
rinck von golde mit eyme kostlichen ballis, der da luchte als ein kertze.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
52, 8
(
Frankf.
1535
):
Rubin oder Ballas zu Poliern / Brenn einen Amethisten zwischen zweyen tigeln / zerreib den vff eim steyn / brenn jn noch eynest.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
11, 27
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Von der provincien do man vint di ediln gesteyne balasti.
Ebd.
12, 2
:
In der provincien [Persien] gebirge do hoyt man vil edil gesteynis di do heysin balasti.
Pyritz, Minneburg
2465
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Durch sliffen und puliret | Ligt aber dar inne palaz rubin.
Hampe, Ged. v. Hausrat
4, 20, 6
(
Straßb.
um 1514
):
vil kostlich edel gstein | Saphyr / Smarackden beyde groß vnd kleyn | Pallas / Topasion / vnd ouch Robyn | Dyamant / Karfunckel klar võ liechtẽ schyn.
Schulte, Rav. Handelsges. (
schwäb.
,
1476
):
Wollte man den Safir ersparen, so müsste man einen an seiner Statt haben der dem palaß gleich wäre.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Ballasch / ein edel gestein von der art eines rubins / ballastus / pallacius, sic dictus, quod in vero rubino tanquam palatio vel domicilio resideat, cremesini coloris. Mulieribus maximè conuenit, iram frenat et libidinem.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
der dritt [stain] ist der pœst an varb und an kreften, der haizt balastus. iedoch acht man in pezzer wan den saphir oder den jaspen.
Uhlirz, Qu. Wien (
moobd.
,
1485
):
das silberassach und ander klainhaitt, [...], ausgenomen balas, guldein ring und ander edlgestain.
Altmann, Wind. Denkw. ;
Adrian, Saelden Hort
6967
;
Fuchs, Kart. Aggsbach ;
Weber, Füetrer. Poyt.
323, 1
;
Leidinger, V. Arnpeck ;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 64
;
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1932, 79
;
1943, 169
;
Pausch, Ital.-Dt. Sprachb.
127, 23
;