babst,
babest,
bapst,
pabst,
papst,
2
pas,
der
;-(e)s/-e
+ Uml., auch -Ø
+ Uml.;b-
mit etwas größerer Häufigkeit als diejenigen mit p-
; mediales b
und p
in regellosem Wechsel, im 17. Jh. Vordringen der -p
-Graphie; finales -t
seit Beginn der Epoche fest, Ausnahmen im Mfrk.; – Vgl. Wmu
.134/5
1.
›Papst, Oberhaupt der katholischen Kirche‹.Syntagmen
den b. für etw.
(z. B.: antichrist
) erklären, den b. hinaustreiben
; b.
(Subj.) messe singen / sprechen, sünden vergeben, ablas verleihen, jn. absolvieren, gewalt haben, recht setzen, jm. etw. gebieten, das gotteshaus stiften / freien, das bündnis brechen, hochmut üben, jn. absetzen / freien / verfüren, schützen annemen
; dem b. die sünde klagen, untertänig sein, etw. zalen, dem b. etw. gesezt sein
; jn. zum b. erwälen / krönen, vom b. regiert werden, vom b. erlaubnis nemen, um b. und keiser bitten
; acht / aufsaz / ban / botschaft / erlaubnis / gebot / geiz / gewalt / meinung / rat / regiment / stul / wille des b., heiligkeit des b.
; heiliger / römischer b.
; vater b.
; b. zu Rom; zweitracht zwischen b. und keiser
; jungferlein bäbstlein.
Wortbildungen:
babstbrief
babstdrek
babstfarz
babstgesez
babstgesinde
babstshaufe
babstheuchler
babstketzer
babstschmeichler
babstschreiber
babstsgötzer
babstketzer
), babstskrone
babstslarve
babstslüge
babstsrecht
babststeufel.
Belegblock:
Daz dutet die prelate | Von dem grozen rate, | Pabeste, cardinale, | Mit den die zu allem male | Sin in dem romischen hove, | Pabeste, dar zu bischove.
Ich Martinus Luther, genant Doctor der heyligen schrifft, Augustiner tzu Wittenbergk, fug meniglich zu wissenn, das durch meyn willen, radt unnd zuthat auff montag noch Sanct Nicolai ym M.D.XX Jar vorprennet seyn die Bucher des Pabsts von Rhom und ettlich seyner Jungernn.
Darumb solltu auch wissen, das der Bapst der rechte, warhafftige letzte Antichrist ist, davon die gantze schrifft sagt.
der Bapst lieber wolt die gantze Christenheit verloren und alle Seelen verdampt sehen, ehe er sich oder die seinen wolt ein wenig reformieren und seiner Tyranney eine mas setzen lassen.
daz geistliche ist dem pawese gasat, daz he mite richte.
der paves ne mach doch nicht cheyn recht Vns gesetzen, dar mete her vnse lantrecht vnde lenrecht vorkeren moge.
ich vrage dich sundir strafe, | ab Sente Peter ein hirte was? | nein her was ein pabist also ich las.
menscheit ist an dem ermsten oder versmæhesten menschen als volkomen als an dem bâbeste oder an dem keiser.
Des morgens als es daget / da sange der babest messe.
wie alwegẽ sich die Roͤmischen Bischoff oder Baͤpst gegen den Teütschẽ kaisern gehalten haben.
Babst / Papa, Pontifex. Papa primariam Episcoporum functionem sibi uendicat, wil der oͤberst vber alle Bischoff sein.
Der papst aber brach gleichwol die bündnuß und schlug sich zu Venedig.
da ist dem menschen kein sunde vorgeben. ap ÿn auch der babist selbst absolu̇irett.
des babstes stul mit seiner dreigekronten infel weren wir nu ganz gewaltig!
Von kynden dy do geelicht werden von dem bobiste adir von deme keyser.
der babist inist nicht ein herre sines gerichtis, he muiz richtin noch deme alse ime geschribin ist.
Ich wunsche daz du in Christô můgest unde gedenkist mîn, bâbist allir sêligeste.
Welch einen [...] hohmut ubet Bapst Alexander iij. der den fromen, mechtigen Deudschen Keiser Friderich Barbarossa zwang, [...], sich jm unter die Fuͤsse zu legen.
Gleich wie unser Bapstshauffe, Pfaffen und Moͤnche, auch gethan, so nichts anders geleret denn auff unser werck trawen.
Der Bapst ist auch ein schuͤler gewest. Darumb verachte mir nicht die gesellen.
˺
NU kompt er, der Hermaphroditen Bischoff und Puseronen Bapst, das ist, des Teufels Apostel.
Der Bapst sey nicht ein pur mensch, sondern aus Gott und Mensch ein vermischte person.
Das ist nur schuld der grassen haupt, | pabst, kaiser, kunig, daz gelaupt, | dar zu fursten und herren.
Ebd.
110, 73
: dise dreu swert auss gesant | tun uns daz römisch reich pekant, | babst und kaisers gewalte | Und auch die Teutschen.
Ebd.
237, 64
: pabst, patriarchen, cardinel | und pischoff uns verfirend.
Wan wen wir iez nit frölich finden, | Den well wir ins paubsts pan verkunden.
darunder er den babst fur die rote hurn zu Babilonien, [...], und fur den warn und rechten entchrist ercleret.
da es [wort] bißher / der Sathan durch den Bapst / vnd Tyrannen verfolget hat.
Nun treiben wir den Pabst hinauß, auß Christi Kirch vnd Gottes Hauß.
So tůnt ir die bichte und enwellent doch der ursachen nút huͤten: do enloͤset úch der babst mit allen sinen cardinalen nút ab.
do behůp dirre Cůne von Valkenstein sime herren von Virnenberg daz bistům zů Menze wider den bobest [...] und erdrenkete etwie vil die bobestbriefe wider sinen herren von Virnenberg losent, und zerzerrete die bobestbriefe.
was belonung dem bapst würd, so er die rein entpfengknüß der můter gottes Marie abtilget.
ein bapst hat nit die schlüssel in krafft des roͤmischen bistumbs / sunder in ansehung / das er ein nachfar des apostolats Petri ist.
Darin saußen des baupstes penitenzier, in den absiten, und vier by dem touffstain.
git tůt die babst an ander van, | ze toͤt an ander kúnig slan.
dz si von den selben guͤttern enkein zechenden geben suͥllent, wand si von bebsten und keysern gefriyet sind.
Als man ain sprúchwort spricht glich, | Da babst, da och Rome sÿ.
Denn dass der bapst allein vermag, | Die seel in die hell und himmel ze bringen.
diewyl etlich der allerheiligisten vaͤtterẽ / namlich die Baͤpst selbs [...] mit der schwartzen kunst koͤñen / vñ dardurch an das Bapstthum̃ kom̃en syẽd.
do ist des babst böttschafft hinkomen, nemlich ein kardynall mytt seynenn aplassbryffenn.
Jch wollt du waͤrest der Türckisch Kaiser / und du Bapst zů Rom. Also sagt man von zwayen / die in Raͤthen stehts widerainander / und streytig gewesen sein
˺.
auff das diß Brot nach seiner substantz nicht für den natürlichen Leib Christi gehalten werd / welchs des Pabsts mainũg [...] ist.
gewann der baubst in ab fil stet, die der kirchen tzůhorten.
Nachdem von hailigen altvätern und päpsten, gaistlichen und weltlich rechten bericht löblich ufgesetzt ist das mitel der appellation.
Pappas oder Pappus. Jst ein Griechisch wort / welches die Lateiner mit einem p. schreiben / Also / Papa, Heyst ein Großvatter / Die Teutschen heyssen vnnd schreiben solches wort nach jhrer art / Papst, oder Pfaff. [...]. Nun so heyst Papa Pabst oder Pfaff (wie erst gemelt) ein Vatter.
Bapst / Papa, Pontifex maximus. [...]. Du wirst ja kein Bapst zu Rom werden. Nunquam rem facies. Es wirdt keiner Bapst in seinem Vatterland. Nemo acceptus in sua patria. Wer thut so viel er kan / der thut so vil / als der Bapst zu Rom. [...]. Wo der Bapst ist / da ist Rom. Lazarus wirdt entlich auch ein Bapst / das jhn die Engel in jhrer senfften tragen. Was macht man zu Rom / wenn man den Bapst nicht sihet.
haben [...] etliche Roͤmische Paͤbst [...] allen Christglaubigen / [...] / vollkommnen Ablaß vnd Verzeihung all ihrer Suͤnden verliehen.
geleich der kaiser als der babst, | ain jeder in dem orden sein, | Die fürsten, graven, ritter und knecht.
Wiewol ain gemain red ist, man sol umb babst und kayser nit bitten, so ist doch loblich, das man aller glewbigen selen gedencken sol.
Man list auch das Leo der pabst offt siben, offt newnstund an aim tag mess gesprochen hat.
Auch alle christenhait hat ainen pabst vnd ainen chayser durch aufrichtiger ordenung willen, wiewol ytzund czu vnsern czeiten ains pabstes ze uil ist vnd ains chaysers zu wenigk.
Ebd.
2081
: ain yeder pischof hat newr in seinem pischtum gewalt vnd des pabstes gewalt raicht nicht vber die hayden.
das das gotzhawss gestift vnnd gefreit ist wordenn von den heiligen vaͤteren baͤbsten von Rom.
Der pabst Honorius gab allen cristen das krewtz mit grossem antlas.
die bäbst forchten ain gemaine versamlung der christen wie der teufel das weichwasser.
virz zigtage antlaz oder ablaz von dem heyligen Babest Innocencio cõfirmiret.
Anderson u. a., a. a. O.
8, 1
; Toeppen, Ständetage Preußen
2, 71, 11
; Loesch, Kölner Zunfturk. ;
Rosenthal. Bedencken
10, 11
; Tiemann, a. a. O.
127, 14
; Froning, Alsf. Passionssp.
2168
; Lichtenstein, Lindener. Katzip. ;
Feudel, Evangelistar
133, 21
; v. Tscharner, Md. Marco Polo
2, 25
; Strauch, a. a. O.
33, 29
; Neumann, Rothe. Keuschh.
3931
; Jahr, H. v. Mügeln
2001
; v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe ;
Sermon Thauleri
10r, 26
; Bindewald, Texte schles. Kanzl.
39, 33
; Langen, Myst. Leben
180, 10
; Banz, Christus u. d. minn. Seele
1149
; Lemmer, Brant. Narrensch.
85, 44
; Sudhoff, Paracelsus ;
Fuchs, Murner. Geuchmat
762
; Müller, Lands. St. Gallen
10, 10
; Rennefahrt, Recht Laupen ;
Lauater. a. a. O.
29r, 5
; Schlosser, H. v. Sachsenh.
6056
; Gilman, a. a. O.
215, 18
; Schade, Sat. u. Pasqu. ;
Wackernell, H. v. Montfort ;
Koller, Reichsreg. Albr. II.
49, 25
; Mollay, Ofner Stadtr.
3, 3
; Bremer, Voc. opt.
18038-18040
; Mylius
G 5v
; Warnke, Wb. Müntzer
217
; Wander
3, 1176-1180
.2.
›Herrscher, Oberhaupt mythischer Reichsgebilde‹.Belegblock:
he [Adam] hadde clairlicher ind volkomener verstant vã der hilliger drijueldicheit dan ye mynsch. so ouch vã der mynschwerdung Cristi. Vnd dairumb hait yn got gesetzt als eyn keyser vnd eyn ouersten Pays der gantzer werlt.
Es waren auch domals in allen landen noch vil risen und recken, nemlich in Africa Anteus, in Asien Typhon der ander und Busiris. In Hispanien und Italien war ein ganze rot, hiessen [...] Lonimmer und Lestrer. Das ganz mer het in ir pabst, der ris Mylein.
3.
›aus einer Schulklasse gewählte, ausgezeichnete Person‹.