büschel,
der
,
auch
die
und
das
;
–/-Ø
;
zu
mhd.
büschelin, büschel
›kleiner Busch‹
, Diminutiv zu
busch
().
1.
›Menge von Gleichartigem, Bund, Bündel, z. B. von Blumen, Reisig, Stroh‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .
Syntagmen:
ein b. briefe / flachs / gerten / gelt / heu / mirren / schlüssel
.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1619
):
Joseph bring mir ein Büschle mit hew, | Damit ich meim Kindlein ein bettle strew, | Ist diß nun dein bettle.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
85, 8
(
osächs.
,
1570
/
7
):
auf den ochsen nur 1 büschel stroh gerechnet.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1505
):
man het püschel stubich in den ofen geworfen das es die stuben anzunt.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
In dem er an dem wege fand | Ein büschel stro, welchen er bund | Seinem gaul allenthalben on.
Bell, G. Hager
584, 3, 2
(
nobd.
,
1601
):
Der vatter het in seiner hent | Ein Bischel schlissel an dem ent.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Mein lieber ist mir ein púschelein der mirren.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
also vieng man in und legt in in die eisen und fand bei im ain großen bischel brief.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 407, 49
(
schwäb.
,
1509
):
so sollent allwegen jeder mayer anzaigen, wieviel buschlen weiden oder gerten er ungevarlich zu vermachung seiner gieter notturftig seye.
Bachmann, Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
Gott well üch ein bössen tag senden; wann ir sind nŭt einer puschlen strow wertt.
Jörg, Salat. Reformationschr.
243, 5
(
halem.
,
1534
/
5
):
Gab er jnen ein buschlen schlüssel.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
v. 1430
):
es soll der nachrichter an demselbigen tag des morgens früh ein püschl aufstecken.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1478
):
viii puͤschel lanntzenschafft.
Skála, Egerer Urgichtenb.
40, 1
(
nwböhm.
,
1562
):
Von Sandra habe er ein grosses Puschel geldt pracht.
Hulsius
C ijr
;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 71
;
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 70
;
Dietz, Wb. Luther :
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Öst. Wb.
3, 1488
.
2.
in der spätmittelalterlichen Medizin ›weibliche Schambehaarung‹; auch ›Nachgeburt‹.
Bedeutungsverwandte:
zu letzterem ,  1, .

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Das büschele / Die nachburt darinn das kind in můter leyb ligt.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
geschiht aber der fluz, daz ist gar selten. daz sehst, daz diu fraw ainen klainen smerzen zwischen dem nabeln und dem püschlein hât.
wer ain pflaster macht auz aicheln pulver mit weizem ains ais und mit ezzeich und pint ez auf die niern und auf den kamp, dâ daz püschel stêt, daz ist guot für die ruor.
Hyrtl, Anatomie.
1884, 28
f.;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 71
.