büne,
die
;
-Ø/-n
.
1.
›Erhöhung des Fußbodens durch ein Brettergerüst, Podest, Bühne‹; auch ütr.
Syntagmen:
eine b. aufmachen / aufrichten / hauen / machen
.

Belegblock:

Ermisch u. a., Haush. Vorw.
206, 5
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Laß auf deinem teiche eine bunne hauen, das ein sieblauf, darinne kein boden ist, fein gehebe darein gehe.
Ettmüller, Heinr. v. Meißen
39, 4
(
md.
, Hss.
14.
/
15. Jh.
):
ûf des strites büene | gên im sô solte kampfes pflegen Davit ûf der grüene.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
v. 1536
):
auff dem Weinmarckt vor dem Dantzhaus ist ain binin, der dhir gleich am Dantzhaus auffgemacht gewest.
Ebd. (
Augsb.
1500
):
ist von dem pflaster hinauff ain bine gemacht gewest, daß man darauff hinauff bis zů dem kingklichen stůl hat kunden reitten und gan.
Ebd. (
schwäb.
, zu
1558
):
Es ist auch Irer mt. ain große pin oder gestell schier inmitten der kirchen aufgericht worden.
Ebd. (
schwäb.
,
1547
):
darnach hat man in auf die aufgemachte Pin oder Prug, auf dem Berlach zů ainer Richtstat aufgemacht, gefiert.
Turmair, (
moobd.
,
1522
/
33
):
berüefet der kaiser ein reichstag [...] und lies alda ain pün [...] aufmachen.
Moscouia
D 2r, 13
(
Wien
1557
):
IN der mitte vnnser Frauen Khirchen ward ain Pün aufgericht.
Bremer, Voc. opt.
1, 230
;
Voc. inc. teut.
t viijr
;
Hulsius
B ijr
;
C ir
;
Weber, Oswald. ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 862
;
Shess. Wb.
1, 1211
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Bad. Wb.
1, 364
;
Öst. Wb.
3, 1301
f.
2.
›Fuß-, Dachboden; oberer Raum eines Hauses‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  6,
1
 2, ,  3.

Belegblock:

Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
sus gingent sü sůchende von eime bette zům andern und hůent daz strou uf untz uf die bune.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Seine Diener hetten gern gewißt, was er doch die Zeit thet, so er allein wer, und borten ein Loch oben durch die Büne und lügten, was er thet.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
das sie das loch oben in der büne under dem zug nit wider zuthetten, liessens also ofen steen.
Klein, Oswald
105, 51
(
oobd.
,
1431
/
2
):
Her Hanns von Tenemarch | ward auff ain loch gedrungen | ab durch ain bün in ainen stall.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
63, 10
(
mslow. inseldt.
,
1583
):
Das der Mathes Drexler in śeinem haus [...] oben auf der pün, Aine kuchen, vnd kammer gepaut.
3.
›Stockwerk‹.

Belegblock:

Schmidt, UB Halberst. (
omd.
,
1416
):
hir scullet se laten up buwen van holte eyn hus van dren bonen.
Hulsius
A iiijr
(
Nürnb.
1596
):
glatter Balcke / darauff die obere buͤne ligtt.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
der selbe turn wart donoch zweiger bünen hoher gemaht noch gotz gebürte 1366 jor.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1490
/
1500
):
das fuir gieng aber in dem haus auf und pran undersich ab, und da das dachwerck und die obere bün ainfiel, da wolt man ein bünin errett haben mit ainem estrich.
Rennefahrt, Stadtr. Bern (
halem.
,
1408
):
oͧch den andren turn in der selben stat mit einem gůten gespan, buͥninen, tuͥren und stegen machen.
4.
›Speicher, Scheune, Heu-, Kornboden‹.
Bedeutungsverwandte:
 7; vgl.  6,
1
 2, ,  3.

Belegblock:

Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
In allen winckeln auff der Buͤn | Wars auß gewachssen recht Graßgruͤn.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
45, 16
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Überstreich oder verklebe damit die bühne oder boden wohl, darnach besprenge allenthalben truesen darauf, und so er wohl trucken worden ist, so schutte dan das korn darauf.
Roder, Hugs Vill. Chron. (
önalem.
,
1501
):
man gab es och kaim becken, noch kaim ußman, noch kaim, der korn uff der bine hatt.
5.
›Blätterdach der Bäume‹.

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
333, 6
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Daz macht dez maien schein. | ir obtach unde püne | sein alle worden grüne, | die haid hat sich furmirt.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
vnser búnen seint ceperessen.