büberei,
die
;
-Ø/–
.
1.
›Schurkerei, Betrügerei, Schandtat, Verbrechen‹; metonymisch ›Unzucht, Hurerei‹;
zu  3.
Syntagmen:
b. berichten / beschreiben / kennen / strafen / tun / treiben / verstehen; grosse / unmässige b
.

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
, Hs.
E. 16. Jh.
):
den sie ihre buberey mit dem Schneider und Staljungen triebe.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
Disse vurß steinen brugge dede der vurß Bruno buschof zo Coellen afbrechen im grunde [...] ind dat umb der groisser boverie wil mit morden ind vurkauf die dairup gescheiden.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, zu
1376
):
Unde dreip he also vil ungelimpes unde buberie, daz alle di wernt in bestont zu haßen.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
unde do sie vornomen, das alsso buferey undir on uff stunt, do tatin sich die besten dorvon.
Luther, WA (
1530
):
So hat der Bapst [...] nie keinen tag noch stunde ablas gegeben, vnd sind seine gulden iar die aller grosseste reuberey vnd buberey gewest.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
und wardt zu besorgen, das grosse buberey unter ihnen geschach.
Gille u. a., M. Beheim
23, 8
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Wer czucht und er chan, der pleib vor der tur! | wer puberey und poshait vil chan treiben, | der selb ist werd und mag wol treten fur.
Franck, Klagbr.
219, 32
(˹wohl
Nürnb.
˺
1529
):
Dero inwendigs vol eytelkeyt steck / vnd dero hertz vor buͤberey vbergeet / Ja in dero mundt auch nichts recht geschaffen ist.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
269, 25
(
Nürnb.
1548
):
Also einer der im ehebruch / vn̄ huren lebē ligt / dem kan der buberey / wie jn duͤnckt / nit genug werdē.
Fuchs, Murner. 4 Ketzer
2569
(˹wohl
Straßb.
˺
1509
):
Meint ir, das ich so kindisch sey | Vnd nit verstand diß buͤberey?
Goedeke, Fischart
128
(
Straßb.
1578
):
O aus mit unzucht, völlerei, | Mit böser gsellschaft büberei.
Jellinek, Friedr. v. Schwaben
181
(
schwäb.
, Hs.
1478
):
Wann sy [weip Flanea] traib groß biebery | Und darzů haimliche bůlery.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1523
/
7
):
Man maint, er hett wol ain ergern tod verschuldt, dan er hat gar vil bieberei getriben.
Ebd. (
schwäb.
,
1523
/
7
):
der was ain ölmüller gewesen, dem hett man vor 4 jaren ungefar die augen hie ausgestochen von vil biberei wegen.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
Der alt bekennet etlich dyebstal, weyter er hette ayn gayß gestolen, mit derselben hette er etlich zeyt sein bueberey getriben.
Lemmer, Brant. Narrensch.
26, 56
(
Basel
1494
):
Vor vß / die hübschen hansen nůn | Die went all buͤbery yetz tůn.
Schib, H. Stockar
151, 24
(
halem.
,
1520
/
9
):
und wurdend vol win und spiltand und danzden und dribend ale fülleryg und buberyg uff der brudarkilbin.
Lauater. Gespaͤnste
24r, 20
(
Zürich
1578
):
Als er aber bekanntlich was / daß er mit buͤbery vnnd betrug vmbgangen were / wurdend alle geschlaͤcht der Heyden geschendt.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
und hasset und strafet das unrecht und die Pubrey und rawb ser.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
ich sold auch in disem werk ir büeberei beschreiben.
Straus, Juden Regensb.
957, 14
(
oobd.
,
v. 1518
):
di dritthalbe hundert gld. di hot er under sich gebrocht mit verreterei und mit buberei.
Straus, a. a. O.
1100, 33
;
215
;
Schmitt, Ordo rerum
283, 2
;
Voc. Teut.-Lat.
e iijr
;
Voc. inc. teut.
d iiijv
;
t vijr
;
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1932, 93
;
1943, 212
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 851
;
Öst. Wb.
3, 1242
.
2.
›Kriegsknechte‹; metonymisch auch ›Gesindel‹;
zu  2.
Bedeutungsverwandte:
 2.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
3, 90, 3
(
preuß.
,
1449
):
Sulde man denne alsulche lwte vortreiben, das muchte den steten czu grosem schaden komen, sunderen speleren, lotererin und sulche buferey, wor die stete die wissen, die wellen sie gerne vortreiben.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
um 1440
):
aber in demselben jar do ward der könig von Poln mit dem von Osterreich feint von der kaiserin wegen, wan die buberey, die Hußen mainten zu einem könig zu haben den von Poln.
Ebd. (
nobd.
,
1444
):
der Usmer tet zu wissen, das pey 40 pferden puberey zu Payrstorff legen am mitboch vor Prisca.
Ebd. (
nobd.
,
1440
/
4
):
daß sie ir hoffmaister oder marschelk darzu ordinirten, die erbern in die heuser zu weisen und die bubrei nit ein zu lassen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
also ward die büeberei und das pöfel ie größer und sterker und alle frumkait und erberkait was undertruckt und muest sich verpergen.
da kam potschaft von Prag, daß die büeberei in Behemland alle erschlagen wär.