böslich,
Adj.;
vorwiegend adv. gebraucht.meist (vom christlichen Standpunkt aus) moralisch wertend ›bösartig, heimtückisch, gottlos, verdorben, verwerflich, schlecht, übel‹;
Syntagmen:
jn. b. angreifen / anlügen / beklaffen / erschlagen / fangen / schlagen / töten / umringen / verderben / verfolgen / vertilgen / verunreinen, etw. b. erdichten / fälschen / suchen / tun / verlieren / wegtragen; b. handeln / leben / reden
.Belegblock:
din unvletikeit ist beslich.
So siet man zu gesichte | Daz az der argen wichte, | Die boslich an mir taten, | Do sie diz lebent haten.
dat in die Overstoltzen soulden also schentlich ind boeslich ir goit afschinnen ind schetzen.
Schandtlich vnehrlich lästerlich vnlobsam ehrlos vnloͤblich verleumbdt boͤslich vnguͤtlich.
der konnig hat boßlich an mir gefaren.
Etliche für ire gethane wolthat schentlich vñ boͤßlich gehãdelt.
Coriander ist boͤßlich zů verdauwen.
Niemandt den andern soll verachten, | Mit reden jm boͤßlich nachtrachten.
man vindet ouch etliche lute | den man nicht wol kan bedute | das di bosslichen cleider zu tragen | sunde si nach unseren sagen.
der auffrur halben die vns Meüchel auff leügt vnd boslich ertichtet.
Wer aber hat boͤßlich gelebt, | Vnd Gotts gebotten wyderstrebt, | Selig wuͤrdt der mit nichten.
schame nimber boslich tut, | schame ist ouch vor sunde gut.
Kathrey Molerin ist die stat verboten 5 jar und 5 meyl hindan daruͤmb, daz sie boͤslichen redt und fridbrech waz.
Die pawernn haben kein gemeinschafft. | Ir einer den andern boßlich beclafft.
der pfaff der liugt mich boßlich an.
von des harten verlusts wegen des wirdigen sacraments, das leider uf dieselben zit bosclich verstolen ward.
so gibt man in [kriegsvolk] urlaub und lest si abziehen darzue oft pöslich pezalt.
also posslich und verrattlich an ym gefarn.
Der da wol rëdet mit dem mund vnd pösleichen lëbt mit den werchen der verdamt sich selbs.
Schmitt, Ordo rerum
709, 13
; Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 119
; Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 17
; Preuss. Wb. (Z)
1, 740
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