bärenhaut,
die
;–/-e
+ Uml., auch -Ø
+ Uml.1.
›Bärenfell‹.Phraseme:
die bärenhaut verkaufen, ehe [...]
›den Gewinn einheimsen, ehe [...]‹ (ähnliches Phrasem s. v. ); die dreizehente bärenhaut verkaufen
›wucherischen Gewinn machen‹; die bärenhaut drücken
›auf der faulen Haut liegen, faulenzen‹; die bärenhaut tragen
(dasselbe).Syntagmen:
die b. liedern
(›gerben‹), die b. vertrinken
(ansatzweise phrasematisiert in der Richtung: ›den Gewinn versaufen‹); jn. mit einer b. zudecken
; kleider von bärenhäuten
, [einen Betrag, z. B.:] 1 gulden um eine b., von einer b.
[einen Betrag].Belegblock:
beim wirth ein guten trunck zu bestellen, denn sie waren willens, die bärnhaut bey ihm zu vertrincken.
der carre der hot schibelechte redir unde slechte, uf den carren legit man bern hute, dor uf siczit der hunde triber.
adi 22 novembris von einer pernhawt czu lidern 6 ℔.
das ding, das da heisset frowenscham, das was breitter und rûcher den ein bernhûtt.
etliche menschen múgent drissig oder vierzig húte haben, dicker grober swarzer húte als beren húte.
Vnd hondt die beren hüt verkoufft, | Ee das ir einer in erloufft.
Baͤhrenhaut / die haut von eim baͤrn.
der valant ungehure leit den braten hindan, | er hete von beren huten engestliche kleider an.
Die Bernhaut verkauffen / ehe der baͤr gestochen / fuͤr die wiegen sorgen / ehe das Kind geboren ist.
wie die ausgezogene Froͤsch / ihre Leiber sanfft in das Gras gelegt / und also die gute Bernhaut druckt.
Chron. Augsb. Anm. 2;
Starzer, Qu. Wien ;
Schmitt, Ordo rerum
167, 33
; Preuss. Wb. (Z)
1, 407
; Raabe, Wortsch. Murner
2, 72/3
.2.
›Nichtsnutz, Müßiggänger, Tagedieb‹; Metonymie zu 1.Belegblock:
Meßias ist Davids Son, und fluchen ihm doch, heissen ihn ein hurnkind, bernhaut.
3.
›Müßiggang, Nichtstuerei‹; Metonymie zu 2.Belegblock:
Die Baͤhrenhaut beliebt dir zuviel / Tu prens trop de plaisir à rien faire. [...]. Baͤrenhaut / f. Muͤssiggang.