auswurzeln,
V.
1.
›etw. (Pflanzen oder pflanzenähnlich Gedachtes, z. B. Krankheiten) mit der Wurzel herausreißen; etw. mit Stumpf und Stiel beseitigen, vertilgen‹.Syntagmen:
den baum / cancer / weizen, die ursache des schmerzes, die feuchte / pflanzung, das unkraut a.
Belegblock:
Scholz, Lanfrank. Chir. Parva
239v, 2
(md.
/oobd.
, 1446
/8
): er [cancer] werdene an einer stat, do / er mit enander auß gewurczelt werden mag.
Fischer, Folz. Reimp.
43, 701
(Nürnb.
um 1491
): Ich mein, wer außgewurczelt het | Die feücht, so yn besweren det, | [...] | Das er nit wider fahe an.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
1, 51, 5
(Straßb.
1466
): so ir ausleset den milben ir auswurtzelt auch den waitzen.
Ebd.
58, 21
: Ein ieglich pflantzunge die mein himlischer vatter nit hat gepflantzt die wirt ausgewurtzelt.
Schmitt, Ordo rerum
632, 4
; Diefenbach
482
c; Voc. Teut.-Lat.
c iijv
; Schöpper
74b
; Maaler
48r
; Dasypodius
462v
; Raabe, Wortsch. Murner
2, 65
; Dietz, Wb. Luther
1, 194
; Schwäb. Wb.
1, 540
.2.
›etw. völlig vernichten, zerstören, vertilgen, zunichte machen‹; Ütr. zu 1.Syntagmen:
das volk / geschlecht / keisertum / königreich, den argwon / gelust / zorn, die bosheit / vergift a.
Belegblock:
Luther, WA
30, 2, 117, 24
(1529
): Jch rede gar bald widder ein volck und widder ein Koͤnigreich das ichs aus wurtzele, zustore und zerstrewte.
Sachs
17, 46, 5
(Nürnb.
1553
): Ich wil den zorn sampt dem argwon | So frey außwurtzeln deinem monn, | Samb hett mans mit eim messr abgschnitten.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
284, 14
(oobd.
, 1349
/50
): ain auzwal und ain beraitung sô edel, daz si die vergift auzwürzelt und auztreibt von dem menschen.
Dietz, Wb. Luther
1, 194
; Schwäb. Wb.
1, 540
.