auswischen,
auswüschen
(erste Variante häufiger),
V.
1.
›etw. von Schmutz befreien, säubern, reinigen; etw. aufpolieren‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1, .
Wortbildungen:
auswüscher
,
auswüschete.

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1440
/
4
):
von den vor geschriben cleynoten, die man verschenckt hat, zu bestellen, zu kawffen, zu wegen und ir einß tails auß zu wischen.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
nobd.
,
um 1600
):
Ich must Im Ehe die schu Außwischen | Oder sein drinckglaß Außfrischen.
Goedeke, Fischart. Flöh Haz
814
(
Straßb.
1594
):
Die [kammer] war sehr herlich zugerüst, | Alls ausgewescht und ausgewischt.
Maaler (
Zürich
1561
):
Außwüscher (der) haußknecht / das hauß zewüschen. Scoparius. Außwüscheten (die) Wuͤst. Purgamentum, Peripsema, Nauci, Quisquiliœ.
Dietz, Wb. Luther ;
Trübner, Dt. Wb.
1, 209
;
2.
›etw. stehlen‹.
Phraseme:
einen silbernen heiligen auswischen
›eine Münze abstauben‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  7,  18,  1.

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (o. O.
1525
):
ich [...] wil besehen, ob ich ein silbern heiligen oder zwen möchte außwüschen zu einem guten anheben.
Maaler (
Zürich
1561
):
Außwüschen. Clepere, Furto tollere. Eim etwas Außwüschen. Aliquid ab aliquo clepere.
Trübner, Dt. Wb.
1, 209
.
3.
›entwischen, entfliehen; herausschlagen, herausfahren (z. B. vom Feuer aus den Augen)‹.
Bedeutungsverwandte:
 2,  2,  1,
1
,  1,  1, ,  5, ; vgl. (V.) 1 (zur ersten Variante).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Effugere. Empfliehen entrinnen entlauffen entwuͤschen entschlipffen entspringen enttraben entkommen empfallen sich außdreyen sich außwischen sich außschwingen sich außwickeln.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
wurdi er geschlagen, daz im daz fúr zů den ogen us wúste.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
1445
):
als wúste Isselin al gebunden zer muren ussz, bi grosser finsteren.
Trübner, Dt. Wb.
1, 209
;
Spengler, Fischart.
1969, 177
.