ausweisung,
die
.
1.
s.  1.
2.
›Anweisung, Angabe, Anordnung von jm.; Weisung, Urteil (eines Gerichtes)‹;
vgl.  2.
Wortbildungen:
ausweisungsbrief
1 ›Urkunde, die eine Streitsache vor ein bestimmtes Gericht weist‹.

Belegblock:

Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1530
):
sol er [...] zu aller andern pergk und huttwergs notdurft noch geburlicher ordentlicher ausweisung der waldheger befreiet sein.
3.
›Inhalt, Beweis, Aussage, Belegung, Darlegung e. S. durch Dokumente oder durch Gegebenheiten, die Zeichencharakter haben können‹;
Phraseme
(oft formelhaft):
nach laut und ausweisung
›gemäß, entsprechend‹ (dazu bdv.: , Adj., , ).
Bedeutungsverwandte:
(
der
3 (mehrfach), (
der
1,  3,  8; vgl. , ,  2,  1,  1,  1.
Syntagmen:
a. geben
;
der a. gewar werden
;
nach a. des briefes
(formelhaft)
/amptes / anlasses / ebenbildes / exempels / gebotes / kapitels / meisters / rechten / registers / spruches / zeichens / zettels, der freiheit / handfeste / legende / strafe / wirkung
; zum Teil mit vorangestelltem Gen.:
nach des briefes / zettels, der rechnung a.
;
gute a.
;
a. der ebengleichheit.

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Konventsb.
246, 20
(
preuß.
,
1411
):
das her czu des huses notdorfft weder usgegeben hat noch syner rechenunge uswysunge als 763 m.
Chron. Köln (
rib.
,
1. H. 15. Jh.
):
na auswising irre alder breif und vriheit.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
79, 34
(
thür.
,
1474
):
ist dy zcweytracht darnach [...] bericht worden nach ußwisunge eynes anlaß.
Sermon Thauleri
14vb, 13
(
Leipzig
1498
):
vil guter außweysunge wurstu gewar. der du vor nicht wissest oder vorstundest.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1462
):
nach alter herbrachter gewonheit und ouch uswisunge gemeines rechten.
Höver, Bonaventura. Itin. A
221
(
moobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Denselben himlischen geysten nach ausweysung der mayster der natürlichayt czvͦegehört zů beweegen dye hymlischen leib.
Ebd.
327
:
mit diser begreiffumb wirt [...] ausweisung geben, warumb das oder dicz wolgefellig [...] ist.
Steer, Schol. Gnadenl.
6, 60
(
moobd.
,
15. Jh.
):
Aus disem vor geschriben vnd nach geschriben ausweisung der heiligen mercken wir, daz [...].
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
er ward hertigklich gemartert, nach ausweisung seiner legend.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
62, 10
(
mslow. inseldt.
,
1582
):
Er hat keine auśweiśung künnen geben, wo Er śo viel wahr oder gelt hingethan.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
91, 14
;
311, 29
;
Ders., Marienb. Konventsb.
263, 5
;
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
9, 38
;
28, 10
;
69, 42
;
Wyss, Limb. Chron. ;
Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
139
;
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 103
;
Leman, Kulm. Recht ;
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
197, 6
;
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
11, 10
;
120, 19
;
122, 21
;
M. Cunitia. Ur. Prop. ; ;
Mon. Boica, NF.
2, 1, 169, 2
;
290, 4
;
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
207
;
Vock, Urk. Hochst. Augsb.
373, 34
;
Höver, a. a. O.
1, 129
;
142
;
298
;
311
;
335
;
549
;
Koller, Reichsreg. Albr. II.
108, 31
;
Zingerle, Inventare ;
Meisen u. a., J. Eck
61, 5
;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ; ;
Piirainen, Stadtr. Sillein
166, 22
;
169, 19
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 345
.
4.
›Abgabe, Leistung, Entschädigung (z. B. von Instanzen) für etw.; Ausstattung, Abfindung e. P. im Rahmen vermögensrechtlicher Regelungen‹;
vgl.  5.
Wortbildungen:
ausweisungsbrief
2 ›Ehevertrag‹.

Belegblock:

Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
526
(
schles. inseldt.
,
1475
):
wenne ich denne das gut vnder meyner henden habe, so mus ich tuen als eyn arm man, vnd mus ir eyn awsweysunge twen.
V. Anshelm. Berner Chron.
5, 251, 1
(
halem.
,
n. 1529
):
Usswisung und abrichtung der stiften, kloͤstren, und der gotshuͤseren personen in stat und land, dardurch die huͤser alle, an ein stat Bern komen.
Preuss. Wb. (Z)
1, 345
.