austroknen,
V.
›verdunsten, vertrocknen (von Flüssigkeiten)‹; bei Verschiebung der Bezugsgröße: ›austrocknen (von Flüssigkeitshaltigem)‹; ›durch Feuchtigkeitsentzug zugrunde gehen, sterben (von Tieren)‹; Anwendung auch auf den gekreuzigten Leib Christi; trans.: ›etw. (Feuchtigkeit) zum Vertrocknen bringen‹; verschoben: ›etw. (Flüssigkeitshaltiges) vertrocknen, austrocknen, verdorren lassen‹; als part. Adj.
ausgetroknet
›durstig, ausgedörrt‹.
Bedeutungsverwandte:
, , ; vgl.  2, .
Syntagmen:
das wasser, den born / saft, die bärmutter a.
;
arznei
(Subj.)
a.
;
alant / erdreich / feuchtigkeit / wasser / zisterne
(jeweils Subj.)
a.
Wortbildungen:
austroknung.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1582
):
Gleich wie in heissen sommers zeit | Ausdrocknet alle feuchtigkeit.
Voc. Teut.-Lat.
k jr
(
Nürnb.
1482
):
Gaist auffgebẽ. od’ sterbẽ außtrucknẽ od’ die arme außrecken.
Scholz, Lanfrank. Chir. Parva
236r, 7
(
md.
/
oobd.
,
1446
/
8
):
ich hab dy / druß geheyllet: vnd mit dem ausledigen vnd auß tregnen des selben waßer, / das was einer frauen in wening vnder / dem nabel.
Luther. Hl. Schrifft.
Jes. 18, 4
(
Wittenb.
1545
):
Jch wil stille halten vnd schawen in meinem Sitz / Wie eine Hitze / die den Regen austrocket.
Ebd.
Hos. 13, 15
:
Der HERR wird [...] jren Brun austrucken / vnd jre Quelle versiegen.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
[piß er] an der kel verschmachte | Mit durren mund, | Sein zung gancz auß getrucket.
Ebd. (
1517
/
8
):
dw dein sün verschmachte | Gancz aüsgetrot | Hing an dem creücz versigen.
Sudhoff, Paracelsus (
1528
):
so merken, das ausdrücknen und ausdörren, verstellung der flüß, keinerlei weg für experimenten sollen gehalten werden.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
57, 41
(
tir.
,
1464
):
der prunn des lëbens der ist aus getrukhent, vnd die ader des lebentigen wassers die ist verschwunden.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Do das ertreich gar auß-getrucknet.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
):
Wöllicher das wasser abschlecht also das die altn
[eine Fischart]
austrucknen.
Dietz, Wb. Luther ;
Tarvainen, Wortsch. Unrest.
1966, 44
;
Barke, Spr. d. Chymie.
1991, 187
.