austrecken,
V.;
aus den eigenen Belegen keine Aussage über die Flexion möglich; vgl.
Dammers u. a., Flexion der st. und schw. Verben.
1988, 502
f.
– Preuß., wmd.
1.
›etw. auseinanderziehen, durch Ziehen strecken‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  8.

Belegblock:

Voc. inc. teut.
c jr
(
Speyer
um 1483
/
4
):
Austreckẽ: Extẽde’ distẽde’.
2.
›etw. (z. B. Pfähle) aus seiner Verankerung, Haftung herausziehen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
,
1. H. 15. Jh.
):
dat wart auch gesprochen, dat man de pele in dem Rin austrecken solde.
3.
›(die Kleider) ausziehen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  13.

Belegblock:

Frantzen u. a., Kölner Schwankb. Boiff. Ord. (
Köln
um 1490
):
Setze dich neder geselle mijn, | Ind trecke uyss dye cleyder dijn.
4.
›ausziehen, hinausziehen, aufbrechen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  9.
Wortbildungen:
austreckung
›Heeresfolge (als Verpflichtung)‹.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
3, 484, 6
(
preuß.
,
1452
):
wie das [...] die sendeboten allgereith seyn und gedencken in diessir wochen usszczutrecken.
Lau, Qu. Neuß 66*, Anm. (
rib.
, o. J.):
Regest über Zusammenfassung der Bürger bei:
schetzinge, gravene, uyttreckinge, waken ind poirten hoeden.