austragenlich,
austrägenlich,
austraglich,
austräglich,
austrägelich,
Adj.
1.
›abschließend, entscheidend, definitiv; rechtsverbindlich (von Regelungen im politischen und rechtlichen Bereich)‹; verschoben auch für die vollziehende Person, dann: ›entscheidungsbefugt‹;
offen zu 2 und 3; vgl.  2,  11.
Bedeutungsverwandte:
 2,  4 (mehrmals); vgl.  4.
Syntagmen:
entscheid a. sein
;
e. S.
(Akk.)
a. steuern, a. von etw. handeln, j. a. zum rechten kommen
;
austragenliches ende / recht, austragenliche anweisung / antwort, austragenlicher entscheid / unterscheid /
(verschoben:)
richter.

Belegblock:

Chron. Mainz (
rhfrk.
,
15. Jh.
):
ein zeddel, daruf uns doch nie keine ußdregelich antwort wart.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1449
):
darzu in doch nicht außtregenlicher noch volkumener antwort geben ist.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
1525
):
Die habend [...] die parthien inn ein usztreglich recht veranlaszt [...] zu erschinen.
Tobler, Schilling. Bern. Chron. (
whalem.
,
1484
):
das der keiser einen gemeinen landsfriden fúrneme und iederman wissen moͤchte, wo er ein ustreglich recht funde.
UB Zug
1368, 4
(
halem.
,
1483
):
ist aber die selb sach zů ußtraglichem underscheid nit komen, dann das man das recht witter bruchen můß.
Jörg, Salat. Reformationschr.
551, 7
(
halem.
,
1534
/
5
):
des gstand wir ouch das es billich waͤr / wir hand aber zů solchem rechten ustragenlich nie mogen kon.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen ;
Jörg, a. a. O.
145, 14
;
Haltaus
86
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 341
;
2.
›groß, bedeutend‹; offen zu 3.
Bedeutungsverwandte:
, ,  2.

Belegblock:

Turmair (
moobd.
,
1529
):
haben aber nichts fürtreflichs noch außtreglichs außgericht.
Ebd. (
1522
/
33
):
[die christen] wider einander toben und wüeten, auch so lange zeit her gar nichts treffenlichs noch außträglichs gehandelt haben.
3.
›jm. dienlich; zweckmäßig, erfolgversprechend; reichlich; wirkungsvoll, zuträglich, nützlich‹.
Bedeutungsverwandte:
, , ,  8; vgl.  2.

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1388
):
wir der stet niht mehtig sein zu weisen, und daz auch vil awztregenlicher, dann daz ir uns dorumb verschreibt.
Kohler u. a., Peinl. GO Karls V. (o. O.
1532
):
damit derselbig gefangen beclagt seiner [...] scheden dester ausstreglicher vnnd furderlicher ergetzung vnd abtrag erlangen möge.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
v. 1490
):
das euch hierinn ußträglich unnd erschießlich ansehen würde.
Ebd. (zu
1548
):
so hat Jr mt. diß für den austreglichisten und ainigen wege bedacht.
Reithmeier, B. v. Chiemsee (
München
1528
):
deszhalb aimm vngetaufften, als aimm toden, kain ander sacrament oder artzney zeraichen noch awsztraeglich ist.
4.
›ausführbar, durchführbar‹.
Syntagmen:
einen weg für a. ansehen.

Belegblock:

Preuss. Wb. (Z)
1, 341
(a.
1501
).
5.
›beurteilbar; im Zusammenhang mit der Rechtssache beschließbar‹.

Belegblock:

Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1624
):
Beiurtail oder underschidlich urtail, so der haubtsach nit anhengig, aussträglich noch beschliesslich sein.