2
ausstäuben,
ausstäupen,
V.;
die
b
-Schreibungen bei
Turmair
weisen etymologisch auf mhd.
stiuben
›stieben‹
(), was semantisch möglich, aber nicht ohne Probleme ist; die
p
-Schreibung bei
Luther
läßt etymologisch auf
stäupen
›mit Ruten züchtigen‹
schließen (), für
Turmair
(s. u.) ergibt sich aber das Problem, daß die Schreibung oberdeutsch für das 16. Jh. noch nicht belegt ist.
1.
›jn. auspeitschen; jn. (aus dem Land) herausschlagen, vertreiben‹.
Zur Sache:
Hrg
1, 270/1
.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  5;  2 (zur zweiten Variante).
Syntagmen:
jn.
(z. B.
die feinde
)
a., jn. mit ruten a.
Wortbildungen:
ausstäupung.

Belegblock:

Turmair (
Nürnb.
1541
):
So aber eine von irem man im êebruch ergriffen ward, schneid er ir das hâr ab, [...] und stieß si nacket vor aller freundschaft aus dem hauß und steupets durch alle gassen aus.
Ebd. (
moobd.
,
1522
/
33
):
vermainten, er vertrib und außstäubt die feind der lant.
das obgenant zwên künig sein der Teutschen Mercurius und Mars, der römischen zung nach zu reden, auf kriechisch Hermes und Ares, in unser sprach Eingeb und Außstäb von ‚eingeben‘ (witz, sterk, sin, kraft) und von ‚außstäuben‘ (das pös, forcht, feind, unfal und dergleichen) also genant.
Trübner, Dt. Wb.
1, 203
.
2.
›das Schlagen, Züchtigen beenden‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1540
):
Turca, qui est dei virga und steupt falsos Christianos ec. Wenn er ausgesteupt hat, wird Gott die ruten ins hellische feur werffen.