ausständig,
Adj.
(1; 2),
Präp.
(3).
1.
›verbannt, gezwungen, sich außerhalb eines Bezugsortes aufzuhalten‹;
vgl.  2.
Syntagmen:
im fünften jar a. sein.

Belegblock:

Schweiz. Id. (
16. Jh.
).
2.
›ausstehend, unbezahlt, rückständig, unbeglichen, fällig (von finanziellen Rechten)‹;
vgl.  4.
Beleghäufung in Texten rechtlichen und wirtschaftsbezüglichen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , ,  1,  2.
Wortbildungen:
ausständigkeit.

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (
rhfrk.
,
1523
):
mir ist angezeigt deiner begere, etlichs außstendigs solds.
Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
150, 15
(
osächs.
,
1542
/
70
):
Wan ein glaubiger seine erstanden schulden [...] nicht volkumlich erlangen könte, sonder ime etwas ferner ausstendig pliebe.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1559
):
da man um ausständige zubuss hüttenkost und dergleichen zu mahnen hette.
Köbler, Ref. Nürnberg
122, 13
(
Nürnb.
1484
):
so sol kein Burger [...] dem andern vmb [...] außstendig spilgelt [...] ichts schuldig [...] sein.
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1582
):
G. sölte uff dem ertuschten wyn sin ußstendigen schaden erholen.
Rintelen, B. Walther
17, 11
(
moobd.
,
1552
/
8
):
nicht schuldig, den Holden oder Dienstman umb solliche ausstendige Dienst zu beclagen.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
73, 10
(
mslow. inseldt.
,
1603
):
śolch bey gemainer Stadt ausśtentige śchuldt.
Mon. Boica, NF.
2, 1, 89, 4
;
Tobler, Schilling. Bern. Chron. ;
Grothausmann, a. a. O.
78, 21
;
Scherzius
79
;
Haltaus
84
;
Trübner, Dt. Wb.
1, 204
(s. v.
ausstehen
);
3.
›außerhalb von etw. (eines Ortes)‹;
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.

Belegblock:

Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
; Hs.
17. Jh.
):
wer redt ân urlaub austendig der schrannen an dem pandaidungen, der ist zue pueß zwai und sibenzig pfening.