ausspruch,
der
;
-(e)s/
–.
1.
›Ausspruch, Kundgabe, Verkündung von etw.‹;
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  1, .
Syntagmen:
a. des lobs / segens
;
dem
(!)
a. erwarten
(hier möglicherweise ›Schluß der Predigt‹, dann vgl.  6).

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Außspruch (der) Außkündung. Pronuntiatio.
A. à S. Clara. Deo Gratias (
Wien
1680
):
zu dem Ausspruch deß Lobs der Allerheiligstẽ Dreyfaltigkeit.
2.
›durch persönliche Vereinbarung oder rechtsförmlich getroffener Entscheid, Schiedsspruch, Vereinbarung, Regelung; Gebot, Vorschrift, Befehl‹; speziell: ›Erbteilung‹, jeweils sowohl als Handlung wie metonymisch als Inhalt der Handlung;
Syntagmen:
den a. fällen / fassen / geben / sprechen / tun / erläutern / verhandfesten / hören / annemen / halten / überfaren, jm. den a. eröfnen
;
a. kraft haben
;
dem a. nachkommen / voltun / wiedersprechen
;
etw.
(z. B.
sache / urteil
)
zu (einem) a. kommen, etw. zum a. bringen, sich auf einen a. verwilkoren, wieder den a. reden, bei dem a. bleiben
;
a. des fürsten / grafen / königs / richters
;
sage / tag / urkunde des a.
;
freundlicher / gütlicher / rechtlicher / richterlicher / warhafter a.

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
,
1. H. 15. Jh.
):
so gaf man dat bolwerkt zu Dutz in dez bischuf hant van Treir bis up den auspruch, den er noch sprechen solde.
Rosenthal. Bedencken
35, 5
(
Köln
1653
):
so kan er vernemmen / wie sehr darin seinem Außspruch widersprochen werde.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
165, 5
(
schles.
,
1394
):
daz mich dy Erwirdigen prelaten [...] fumfczen marg [...] beczalt haben noch aussproch der hochgeborn furstin.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica (
schles. inseldt.
,
1474
):
off vnsjr awssproch hot har czu eym geclaÿt.
Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
283, 30
(
nobd.
,
1409
):
ist dez bey dem lantfride beliben auf einen außspruch und hat das mit hantgebenden treuen gelobet.
Voc. Teut.-Lat.
a iiijv
(
Nürnb.
1482
):
Abschneydung eins kriegs. oder außspruch. domit ein krieg [...] gestillt wirdet.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
wer behielt die ee des herrn: den quelten sy nach dem ausspruch des kunigs.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Nach manchem Gerichtztag ward ein Tag gesetzt des Ußspruchs.
Müller, Grafsch. Hohenb.
2, 220, 39
(
schwäb.
,
1447
/
8
):
Alz ich selb 4 zu Rotwil waz umb den ussspruch zwüschend her Wernher Murer gegen minr herschaft.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
151, 1
;
Kisch, Leipz. Schöffenspr. ;
Müller, Alte Landsch. St. Gallen ;
Warnock, Pred. Paulis
6, 77
;
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. ;
Staub, Qu. Wien
3, 2, 2743, 6
;
Voc. Teut.-Lat.
c iijr
;
Schwartzenbach
Q iiijv
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 336
;
Vorarlb. Wb.
1, 200
;
3.
›Anspruch auf etw.‹;
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3.
Syntagmen:
den a. verkaufen.

Belegblock:

Rwb (a.
1413
).
4.
›Übertretung‹.
Bedeutungsverwandte:
 2.
Syntagmen:
sich des a. enthalten.

Belegblock:

Preuss. Wb. (Z)
1, 336
.
5.
›Erläuterung, Erklärung, Definition‹.
Syntagmen:
a.
(Subj.)
die materie / form inbegreifen
;
genugsamer a.

Belegblock:

Dief./Wü. (
15. Jh.
).