ausspitzen,
V.
1.
›etw. spitzen; spitz auslaufen (von Grundstücken o. ä.)‹.
Bedeutungsverwandte:
 1; vgl.  30,  2.
Syntagmen:
graben / holz / juchart
(Subj.)
sich a.
Wortbildungen:
ausspitzung.

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Außgespitzt. Exacutus. Wol Außgespitzt egk. Angulus acutus.
Außspitzen. Exacuere, Acuminare.
Ebd. :
Außuspitzung
[!]
(die) Exacutio.
Boner, Urk. Aarau
990, 6
(
halem.
,
1691
):
ablauffgraben [...], stost obsich an brunnen, nitsich spitzt sich auß an beyde ablaßgräben.
2.
›jn. mit Wein füllen, jn. anfüllen‹; konversosem: ›(ein Glas) leeren‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  6, , ,  7 (jeweils zu ersterer Variante).

Belegblock:

Adomatis u. a., J. Murer. Abs.
455
(
Zürich
1565
):
wart biß er wirt gůter dingen | Ich wil in vor mit wyn ußspitzen.
3.
›etw. bis in die Details entwickeln, ausführen, berechnen‹; ütr.: ›sich mit seiner religiösen Aufmerksamkeit konsequent auf etw. richten, sein Gewissen schärfen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3.
Syntagmen:
den artikel, die worte, die fure a.
;
ausgespizter brief.

Belegblock:

V. Anshelm. Berner Chron.
5, 293, 28
(
halem.
,
n. 1529
):
Diser artiklen, nach der laͤnge ussgespizten, was hievolgende meinung.
Ruh, Bonaventura
325, 1
(
oschwäb.
,
2. V. 15. Jh.
):
das er [mensch] zu dem ersten sich selber scherpffy, zu dem andren sich selber vßspitze, zu dem dritten sich selber richty. Scherpffen sol er sich uß gedencken siner sünd, spitzen sol er sich in sechen vff sich selb, richten in betrachtung gütz.
4.
›jn. verspotten, verhöhnen, verschmähen‹.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  5.

Belegblock:

Schweiz. Id. (a.
1521
;
1533
;
1549
).
5.
als. Part. Perf.: ›ausgeputzt, zurechtgemacht‹; ütr.: ›mit etw. ausgestattet‹.
Syntagmen:
ausgespiztes weib
; (zur Ütr.:)
babst mit lastern ausgespizt.

Belegblock:

Bächtold, H. Salat (
halem.
,
1532
, Hs. A.
17.
/
A. 18. Jh.
):
Doch warend s‘ schön ußgespitzte wib; | Ir schůli und hentschli zerhowen und wiß.
Schweiz. Id. (
16. Jh.
;
1620
).