ausspenden,
V.;
aus
mlat.
spendere
›ausgeben‹
(
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1989, 1668
).
1.
›etw. spenden, schenkend austeilen, stiften‹.
Bedeutungsverwandte:
ausgeben
 2,
austeilen
 1; 2; vgl.
aufbereiten
 5.
Syntagmen:
die gabe / gnade, den wein, das almosen / geheimnis / sacrament, fleisch und blut, bier / korn / gelt a.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 259, 3
(
Bautzen
1567
):
Zus Vatern rechter handt, | Sitzt der trewe Heylandt, | Sein gaben er ausspendt.
Gille u. a., M. Beheim
261, 124
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
den wein, den man auss spent | nach disem sacrament den laien.
Mayer, Folz. Meisterl.
76, 70
(
nobd.
,
1517
/
8
):
Wie wol Gotz mensch sein fleisch und plütt | Hy in taüssent partickel rist | Wie weit man dy aüs spent, | Ist es der einig Cristüs doch.
Steer, Schol. Gnadenl.
2, 88
(
moobd.
,
15. Jh.
):
Das erst zaichen ist des herczen, [...], das funft jn dem als man die gnad außspent, die got dem menschen geit.
Andreae. Ber. Nachtmal
36v, 17
([
Augsb.
]
1557
):
bey disem hym̃lischen gehaymnuß wirdt mehr außgespendet / dann bloß Brot vnnd Wein.
Eschenloher. Medicus
7, 21
(
Augsb.
1678
):
die H. Sacramenta sollen ausgespendet werden.
Fischer, Folz. Reimp.
25, 98
;
Steer, a. a. O.
2, 126
;
Serranus
23r
;
Schwartzenbach
D ijr
;
Rwb
1, 1110
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 335
;
Schweiz. Id.
10, 354
.
2.
›etw. vergießen, zum Verströmen bringen‹ (in beiden Belegen vom Blut Christi).
Bedeutungsverwandte:
hingeben
; vgl.
ausgiessen
 4.

Belegblock:

Mayer, Folz. Meisterl.
27, 99
(
nobd.
,
v. 1496
):
o wye hart | Daß krewcz ab in den felsen schoß, | Do von daß plut manigfeltig | Von newem sich auß spent.
Ebd.
77, 133
(
1517
/
8
):
Also thet er aüs spenden | Mit manchem flös | Die frücht aus seinem herczen.