ausspähen,
V.
1.
›etw. durch systematische Beobachtung auskundschaften, ausspionieren, etw. genau beobachten, etw. lauernd erkennen; jn. bespitzeln; jn. ausfindig machen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , , (V.) 1,  12.
Syntagmen:
jn.
(z. B.
das meidlein
)
/ etw.
(z. B.
den vorteil / weg, die armee / meuterei / strasse, das gewild / land
)
a., jn. böslich a.
Wortbildungen:
ausspähung.

Belegblock:

Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
Wie ich nun meinen genugsamen Vortheil hatte außgespaͤhet / vberfiel ich den Abendt El Cumpo.
Skála, Egerer Urgichtenb.
242, 5
(
nwböhm.
,
1578
):
DEr Sailer hett Im Egerlandt Viel außgespäth.
Sachs (
Nürnb.
1553
):
Vindicius, der knecht, | Der solch meutrey het außgespecht.
Ebd. (
1553
):
Hab ich dich einmal außgespecht | Und ergriffen an warer that.
Bachmann, Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
fiengend sy an die strǎssen uß spechen und berouptend alle die.
Maaler (
Zürich
1561
):
Außspaͤhen vnd acht haben auß aufsatz vñ listigkeit was man thůhe. [...] Außspaͤhung (die) Ein heimliche hinderhůt.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern
596, 11
(
halem.
,
1640
):
wann sy einen stümpler eigentlich ussgespecht haben werdend.
2.
›etw. der Tiefe, geheimnisvollen Qualität e. S. entsprechend erkennen, etw. ergründen, vollständig durchschauen‹.
Bedeutungsverwandte:
 2, (V.) 2, , (V.) 12, , ; vgl.  1,  1.

Belegblock:

Bell, G. Hager
178, 3, 30
(
nobd.
,
1597
):
O mensch, mit fleiss an gott fest bleibe, | warlich seine gericht niemant aus spechte.
Goedeke, Fischart. Bündnus/Erlustigung
56
(
Straßb.
1588
):
Derselbig nun, der diß vorsehen, | Dessen ret nieman aus kan spehen.
Goldammer, Paracelsus.
7, 5, 23
(
1530
):
daß du all mein weg, danken und anschleg weist und ausspätest.
Rot
352
(
Augsb.
1571
):
Speculirn, Außspehen / warten / wachen / nachsinnen / gedencken / dichten / trachten / inn gedancken sitzen.