ausspähen,
V.
1.
›etw. durch systematische Beobachtung auskundschaften, ausspionieren, etw. genau beobachten, etw. lauernd erkennen; jn. bespitzeln; jn. ausfindig machen‹.Syntagmen:
jn.
(z. B. das meidlein
) / etw.
(z. B. den vorteil / weg, die armee / meuterei / strasse, das gewild / land
) a., jn. böslich a.
Wortbildungen:
ausspähung.
Belegblock:
Ralegh. America
3, 42
(Frankf.
1599
): Wie ich nun meinen genugsamen Vortheil hatte außgespaͤhet / vberfiel ich den Abendt El Cumpo.
Bachmann, Haimonsk.
53, 31
(halem.
, 1530
): fiengend sy an die strǎssen uß spechen und berouptend alle die.
Maaler
46r
(Zürich
1561
): Außspaͤhen vnd acht haben auß aufsatz vñ listigkeit was man thůhe. [...] Außspaͤhung (die) Ein heimliche hinderhůt.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern
596, 11
(halem.
, 1640
): wann sy einen stümpler eigentlich ussgespecht haben werdend.
Bell, G. Hager
383, 3, 5
; Tobler, Schilling. Bern. Chron.
2, 76, 9
; Voc. inc. teut. c
ir
; Dasypodius
223v
; Maaler
48r
; Dietz, Wb. Luther
1, 187
; Rwb
1, 1109
; Schwäb. Wb.
1, 521
; Schweiz. Id.
10, 80/1
.2.
›etw. der Tiefe, geheimnisvollen Qualität e. S. entsprechend erkennen, etw. ergründen, vollständig durchschauen‹.Belegblock:
Bell, G. Hager
178, 3, 30
(nobd.
, 1597
): O mensch, mit fleiss an gott fest bleibe, | warlich seine gericht niemant aus spechte.
Goedeke, Fischart. Bündnus/Erlustigung
56
(Straßb.
1588
): Derselbig nun, der diß vorsehen, | Dessen ret nieman aus kan spehen.
Goldammer, Paracelsus.
7, 5, 23
(1530
): daß du all mein weg, danken und anschleg weist und ausspätest.
Rot
352
(Augsb.
1571
): Speculirn, Außspehen / warten / wachen / nachsinnen / gedencken / dichten / trachten / inn gedancken sitzen.