aussenden,
V.,
rückuml.
1.
›jn. mit einem bestimmten Auftrag, zu einem bestimmten Zweck hinaussenden‹; seltener: ›etw. schicken, senden‹.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1,  7.
Syntagmen:
den boten / diener / knecht / jünger / helden / kundschafter / legaten / man, werkleute, die botschaft, den brief, das bier a.
, (
jn.
)
a., zu [...]
;
das a. des szepters.
Wortbildungen:
aussender
,
aussenderin
,
aussendung
1.

Belegblock:

Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Ich hân gesehen einen herren, der etwanne, sô er hâte einen ze gesinde enpfangen, daz er den sante ûz bî naht und reit in danne selber ane.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1583
):
Dein grundtfest vnd Eckstein ist Christ, | Dan er drum außgesant ist, | Auff das er selbst beyde wende | Zusamen füg vnd binde.
Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
Moͤnch / der außgesandt war Guiana zu bekundtschafften.
Froning, Alsf. Passionssp.
1395
(
ohess.
,
1501 ff.
):
Ich hon uch zu mehen ußgesant.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
20, 10
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Wer ausgesendet wirt, der ist pflichtig wider zu komen.
Luther. Hl. Schrifft.
4. Mose 13, 3
(
Wittenb.
1545
):
Sende Menner aus / die das land Canaan erkunden.
Ebd.
Est. 1, 22
:
Da wurden Brieue ausgesand in alle Lender.
Gille u. a., M. Beheim
328, 450
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
der pabst aus sant sein poten | [...] in aller kristen lant.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
Du [Maria] widerschein gotlichs gesichts, | Außsenderin der himelischen poten.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Dorumb gibt er aussender vber das erb geth.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Ich sich daz du bist ain held | Und dich din manhaitt usserweltt | Uff auffentür hautt ussgesanntt.
Brandstetter, Wigoleis
195, 17
(
Augsb.
1493
):
diser sagt jm in kürcz er waer außgesandt von dem teüristen künig Artus.
Höver, Bonaventura. Itin. B
525
(
moobd.
,
1450
/
60
):
pist dich verwundern, wie gemainsamleichait sey vnd ist mit aigenschafft [...], staͤtbeleibleichait mit aussendung, wann der sun ist gesandt vom vater.
Quint, Eckharts Trakt. ;
ders., Eckharts Pred.
347, 8
;
Kehrein, a. a. O. ;
Ralegh. a. a. O. ;
Feudel, Evangelistar
42, 4
;
105, 16
;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 139
;
Hübner, Buch Daniel ;
Bell, G. Hager
165, 1, 12
;
Päpke, Marienl. Wernher ;
Kummer, Erlauer Sp. ;
West, Dasypodius.
1989, 269
;
Dietz, Wb. Luther ;
Winkler, Flugschr.
1975, 93
.
2.
›jn. aus dem Rechtsbezirk verweisen, ausweisen; jn. hinausschicken‹.
Bedeutungsverwandte:
 6; vgl.  2.
Wortbildungen
aussendung
2 (dazu bdv.:  1).

Belegblock:

Feudel, Evangelistar
134, 12
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
Wer in mir nicht blibit, der wirt uz gesant unde wirt durre.
Schmitt, Ordo rerum
278, 16
(
omd.
,
1466
):
aussenden [...] ausentung ausstassung [...] Exterminare ausstassen ausenten extra terminum proprium ponitur (?).
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1513
):
im jar 1513 ward die stat verboten und ausgesandt aine, gnant Anna Laymanitlin.
Buijssen, Dur. Rat.
24, 10
(
moobd.
,
1384
):
Die mess genant ist von aussenten, wenn wann der priester anhebt czu gesegen gotes leichnam so werdent die ungetauften, [...], auzgesant fůr die chirchen.
3.
›etw. (radial) ausstrahlen; etw. in mehrere Richtungen ausstrecken; etw. (z. B. eine Botschaft) verbreiten‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  4.
Wortbildungen
aussendung
3 (dazu bdv.:  4).

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
110, 71
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
dise dreu swert auss gesant | tun uns daz römisch reich pekant.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var. (
Straßb.
1466
; Var.:
Nürnb.
1483
/
Augsb.
1518
):
Die auslassungen
[K-Oa:
außsendung
]
der plitzen gend gericht.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
35, 2
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
heiliger geist, | send aus den himmelischen schein | deines liechtes klar.
Höver, Bonaventura. Itin. B
471
(
moobd.
,
1450
/
60
):
sy habend auch ordenung nicht des nachvolgens sunder des vrsprunges, außsendung nicht staͤtleicher verwandlunge sunder begnadender eingaistung.