ausschälen,
V.
1.
›etw. aus einer Schale, Hülle herauslösen, herausschälen‹; ütr.: ›jn. aus einer Gruppe herausheben, jn. als vorzüglich auswählen; jn. von etw. fernhalten, außerhalb der Gemeinschaft halten; sich aus einer Gemeinschaft ausschließen, sich absondern‹.
Bedeutungsverwandte:
,  4,  3; vgl.  1, .

Belegblock:

Ettmüller, Heinr. v. Meißen
149, 16
(
md.
, Hss.
14.
/
15. Jh.
):
Erkius ze trûte dir den helt, | den got ze wunsche hât gezelt | gar unverselt | und ûz geschelt, | mit rehten triuwen ûz erwelt.
Luther, WA (
1532
):
bleibt weder liebe noch glawbe noch Christus, sondern lauter hulsen und taube nusse, die wol den namen der Christen behalten, aber den kern verlieren und sich selbs ausschelen.
Ebd. (
1541
):
Wenn man verbum dei predigt, scheidets sichs, pharisei et Saducei, das flohe davon, wolt nicht dran, schelet sich aus.
Ebd. (
1530
):
Velim tales non audirent Euangelium, wer kans aber ausschelen?
Ebd. (
1532
):
wird ein solcher mensch draus der sich selbs aus schelet aus dem korn und bleibet ein lauter lere hulsen.
Pyritz, Minneburg
3400
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
ich selb virde | Der besten meister [...] | [...] | Der zarten us derwelten | Und auch der uz geschelten | Uz einer papel rosen.
Gille u. a., M. Beheim
79, 8
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
etlich, die da fragen | Warumb etliche menschen | sein fur gsehen und ausgeschelt, | czu ewigen freuden erwelt.
Ebd.
444, 28
:
ich halt, daz sy [simonei] dem teufel sei | der aller liepsten tächter ain. | wan sy ist auss geschelet | vor den tachtern allen gemein.
Voc. Teut.-Lat.
c iiijr
(
Nürnb.
1482
):
Ausschelen. außkryegen auszkyffelñ od’ entwerren. exbrigare.
Dietz, Wb. Luther .
2.
›etw. mit Brettern verkleiden, verschalen‹.

Belegblock:

Rechn. Kronstadt
3, 481, 3
(
siebenb.
,
1548
):
lignifabro, quod latrinam in Thyrkes vulgo hot ausgescheelcz.
3.
›etw. seiner Erhabenheit entsprechend herausarbeiten, herausstellen, erklären‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.

Belegblock:

Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
was durch menschlich zunge | Man mag erzeln, | Das allmechtigkeyt kundet, | Ist in Got unaußgrundet | Nicht auß zu scheln.