aussaz,
der
;
-satzes/
–.
1.
ein Haken zum Ausrücken von Teilen eines Uhrwerks.

Belegblock:

Schwäb. Wb. (a.
1616
).
2.
›Zentrum der Sonnenlaufbahn, das nicht mit dem Zentrum der Erde zusammenfällt‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .

Belegblock:

Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
40, 16
(
noobd.
,
1347
/
50
):
Die dritten sach pfligt man darzu ze ton, und deu ist der auzsatz der sunnen oder ir auzpuncte.
3.
›Aussatz, Lepra, ansteckende Hautkrankheit‹; vgl.  6; bei Luther ist die morphologische Motivation noch erkannt:
das sie
[Aussätzige]
von der gemein ausgethan vnd ausgesetzt worden in sonderliche heuser
(
Dietz, Wb. Luther
); im ütr. Sinn auch von der Verunreinigung von Metallen gesagt.
Zur Sache: ;
Lex. d. Mal.
1, 1249-1257
.
Seit der 2. H. des 15. Jhs.
Bedeutungsverwandte:
 2, (
die
),  1, , , ; vgl. .
Syntagmen:
den a. austreiben / reinigen
;
jn. des a. halber verargwonen
;
mit dem a. beladen sein, sich vom a. frei machen, vom a. rein werden, zum a. argwönisch sein
;
schwerer a.
;
a. von geiz
(ütr.);
verdacht / gebresten / krankheit des a.
;
ungent für den a.
Wortbildungen:
aussazbrief
,
aussazmal.

Belegblock:

Apherdianus (
Köln
1575
):
Außsatz / vngestalte flecken am leib / weisser vnd schwartzer farben.
Koeniger, Sendgerichte (
rhfrk.
,
1587
):
über den gebresten des aussatzs soll auch von diesem gericht erkannt und diejenigen, so damit behafft, durch diss gericht ausgeschlossen werden.
Luther, WA (
1528
):
wie nu der aussatz ein schwere kranckheit ist, die nicht leichtlich geheylet wird.
˹Ütr.: Ebd. (
1532
):
da der geitz so durch und durch regiret, das es eitel aussatz ist von geitz unter Adel, Baur, Buͤrger
˺.
Ders. Hl. Schrifft.
3. Mose 13, 2
(
Wittenb.
1545
):
Wenn einem Menschen an der haut seines fleisches etwas aufferet / oder schebicht oder eiterweis wird / als wolt ein Aussatz werden.
Ebd.
20
:
Wenn denn der Priester sihet / das das ansehen tieffer ist / denn die ander haut / vnd das har in weis verwandelt / So sol er jn vnrein vrteilen / denn es ist gewis ein Aussatzmal aus der Drüs worden.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
1517
/
8
):
Mocht sich auch der fürst Naaman | Von schwerem aüsacz hye | Gancz rein machen in dem Jordan.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Da fuhr im in deß herren hauß | An seiner stirn der aussatz auß.
Sudhoff, Paracelsus (
1528
):
Durch solch erfrieren entspringen mancherlei krankheiten, die bleiblich seind bis in tot, als wassersucht, contractur, taubheit, aussaz.
Ebd. (o. J.):
haben sie sich selbs in großen schmerzen in glidern erlediget und fürnemlich also von aussaz, franzosen, leme, podagran, wassersucht, schwintsucht, krebs, fistel, sirei, wolf ec. und allen bösen alten scheden.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var. (
Straßb.
1466
; Var.
Augsb.
um 1475
):
zů hant wart gereiniget sein miselseucht
[Z-Oa:
aussatz
].
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1553
):
unrain personen, die zum ussatz argwonisch weren.
Qu. Brassó
5, 541, 19
(
siebenb.
,
1616
):
der Crestel Kathner wegen Verdacht des Aussatzt [...] ist auch ausgelassen worden.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
190, 9
;
Sudhoff, a. a. O. ; ;
Kurrelmeyer, a. a. O. Var.;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 370, 37
;
Müller, Lands. St. Gallen
83, 46
;
Voc. Teut.-Lat.
c iiijr
;
Hulsius
A iiijv
;
Dietz, Wb. Luther ;
Barke, Spr. d. Chymie.
1991, 186
; M.A.
Holmberg, Die dt. Synonymik für ‚aussätzig‘ und ‚Aussatz‘. In: Nd. Mitt.
26, 1970, 25-71
.
4.
›Festlegung, Ordnung, Regelung, Statut‹;
Bedeutungsverwandte:
 1,  110; vgl. ,  3,  2, (
der
5, .

Belegblock:

Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1533
):
Es sollen [...] die gewercken macht haben, zu erhaldung nutz und fromen des pergwergs mit iren arbeitern zimliche ordnung und aussatz zu machen.
Ebd. (
1537
):
haben wir sie [gewercken] [...] durch nachfolginden aussatz geeinigt und vertragen.
5.
s.  6.
6.
s.  14.
7.
s.  18.