ausrücken,
V.,
md. auch rückuml.
1.
›etw. herausziehen, ausreißen‹; mit Ellipse des Obj.: ›eine Waffe zücken‹; auch ütr., dann: ›jn. physisch vernichten‹.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1,  1.

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc. Ez.
17, 9
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
wirt er nicht syne wurcziln uzroyfin [...] und alle di rebin sinir vrucht [...] derrin und nicht mit grozim arme noch mit vil volkis, daz er in mit wurczil mital uzrucke?
Ebd. Daniel
7, 4
:
bis das syne vlugil wurden im uzgeruct.
Ebd. 8:
drie der ersten hornir wurden uzgerukt von siner kegenwurte.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
589
(
Köln
1476
):
Tstaket, dat vur dem bolwerck stund, wart grimlich visgeruckt.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
664, 28
(
Leipzig
1588
):
da [...] hat er sie / [...] mit gebalter Faust zu Boden geschlagen / jr Messer ausgeruͤckt / dasselbe in jre Kele [...] gestochen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
um 1535
):
ob ainer ausgerugket und wundet ainen mit plosser wër.
2.
›(zum Angriff) vorrücken, ausmarschieren‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  9,  3,  10.

Belegblock:

Neubauer, Kriegsb. Seldeneck
130
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
ob du gern wolst, das die knecht auch sunder ausruckten, host auch zu begern.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
[da] was yederman auff und ruckhten gegen dem Burgundischen herr aus und tryben den mit geschoss ab.
3.
›(eine Grundstücksgrenze) verrücken, verschieben‹.

Belegblock:

Rwb (a.
1630
);
Trübner, Dt. Wb.
1, 194
.