ausrupfen,
V.
1.
›etw. aus seinem natürlichen Zusammenhang herausreißen, etw. (auch: Grenzsteine) ausreißen; etw. abreißen‹; mit Verschiebung der Bezugsgröße: ›(z. B. einen Hahn) rupfen‹.
Syntagmen:
jm. das har, jm. / etw.
(einem Tier)
die federn a., den baum / markstein, die stange, das gestücke
(›Gestöck‹),
gewächse / kräuter a.
Wortbildungen
ausrupfung
(dazu bdv.: ).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Eradicare. Außrotten außhacken außwurtzeln außreuten außgetten außietten außroͤpffen.
Pyritz, Minneburg
5236
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Miner freuden vedern er mir ropfte | Gar vil uz allzuhant.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var. (
Straßb.
1466
; Var.
Augsb.
um 1475
):
biß das sein vettich worden verwúst vnd
[Z:
außgeropffet vnd es
]
wart abgenomen von der erd.
Bachmann u. a., Volksb. (
alem.
,
15. Jh.
):
do weinet er und rupft im selben daz har uß uf dem houpt.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
Runcatio, Ein gettung / außrupffung der kreüter stenglen.
Goldammer, Paracelsus.
6, 194, 4
(
1530
):
wie der feigenboum, der verdorret, ee daß er zeitig ward und abgeschnitten oder ausgerupft ward.
Brack (
Basel
1483
):
Deplumo. federn auß rupfen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Gemuͤß (das) allerley gewaͤchs so mã mit außrupffen einsam̃let.
2.
›etw. verwüsten, zerstören, zerbrechen‹; Ütr. zu 1.
Bedeutungsverwandte:
, ; vgl.  6,  6.

Belegblock:

Schweiz. Id. (
16. Jh.
).
3.
›jm. etw. vorwerfen, vorhalten‹.
Bedeutungsverwandte:
, ; vgl.  1,  16,  25.

Belegblock:

Schwartzenbach (
Frankf.
1564
):
Einem ein laster zu schwerem vnbill verweisen / außrupffen oder zumessen.