ausmergeln
(im Beleg
Dasypodius, s. u., ohne
-l-
:
ausmergen
), V.;
zur Etymologie vgl.
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1989, 98
und
Kluge/S.
1989, 50
.
›etw. stark beanspruchen, auszehren; jn. entkräften, ausmergeln, aushungern‹, mit offenem Übergang zu: ›jn. ausbeuten‹; auch reflexiv: ›sich verausgaben‹ (im Beleg von einer Spinne gesagt); resultativ: ›jn. zugrunde richten‹.
Syntagmen
ein volk, den untertanen / leib / acker a., jn. mit bürden / zwangseilen a., jn. bis auf den hintersten grad a., sich um narung a., jn.
(auch:
sich
)
mit müe / not / arbeit a., etw. von angst / not / sorge a.
;
ausgemergeltes alter.

Belegblock:

Hilliger, Urb. St. Pantaleon (
rib.
,
1426
):
alle des hoeffs acker bynnen der vurg. jairszailen ganss uyssmirgelen.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
[ir alle wist] mit welichen yetzt erzelten burden, zwangksailen mir biß uff den aller hindersten grad ersucht, ersogen und ausgemergelt worden sein.
Bobertag, Schwänke (o. O.
1575
):
hat mich der new Christus
[›Ruhr‹]
biß auff das hinderst mit meim arß auß gemergelt vnnd abgericht.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Aber du wartest den gantzen Tag, mergelst dich selber auß umb ungwiß Narung.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
vßge Mergeter krieger [...]. außge Mergeter ochß.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
die frommen undertanen also verherget und ussgemerglet.
Maaler (
Zürich
1561
):
Außmaͤrglen / Das marg außhin ziehen. [...]. Mager machen. [...]. alle krafft vnd stercke nem̃en. [...]. Den leyb von angst vnd not oder sorg verzeeren vnd gantz Außmaͤrglen. [...]. Sich verderben vnnd Außmaͤrglen mit muͤy vnnd arbeit.
Warnock, Pred. Paulis
8, 192
(
önalem.
,
1490
/
4
):
Damit ist er aber usmerglen und gantz verderben und verlieren daz ewig leben.