auslugen,
V.;
zu
mhd.
luogen
›aufmerksam sehen, schauen‹
().
– Überwiegend mystische Texte.
1.
›aus etw. herausschauen, hervorspähen, Ausschau halten‹; auch bildlich; in den Texten der Mystik ütr. verwendet: ›sich der Außenwelt zuwenden, den Blick auf die Außenwelt richten, sich nach außen kehren‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
1
 5.
Gegensätze:
 1 (zur Ütr.).

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
ein edel-stein, der grosse kraft hat, in dem das er hat ein instan, Ein insiczen in sich selber, in dem selben reket er ieczet das hoͮpt vf vnd lůget vs.
Diu sêle muoz d́ heime sîn in irm innigesten und in dem hœhsten und in irm lûtersten und allez inneblîbende und niht ûzluogende.
als vil als wir minner h́n meinunge oder ahtunge ûf ihtes iht anders dan ûf got und als vil als wir an nihte ûzluogen, als vil werden wir überbildet in dem sune.
Sappler, H. Kaufringer
9, 39
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
[die frawe] luoget zuo dem zuber aus | und sprach zuo im.
Bihlmeyer, Seuse ;
Quint, a. a. O. .
2.
›hervordringen, sichtbar, deutlich werden‹; auch subst.: ›das Sichtbarwerden, die Auswirkung‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Da sicht man kum uz lugen | Einen vunken liechtes vures.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Hie mac wol etwaz ûzluogen und iht zuohangen, daz ist diz eine niht.
als wênic als man gote eigenen namen vinden mac, als wênic mac man der sêle eigenen namen vinden, aleine d́ grôziu buoch von geschriben sîn. Aber d́ si ein ûzluogen h́t ze den werken, d́ von gibet man ir namen.
Jostes, Eckhart
109, 39
.