auslesen,
V., unr. abl.
1.
›etw. (Unreines, Störendes) aus etw. anderem aussondern, herauslesen; etw. tilgen, vernichten‹; Belegblock:
lesit den raten czu dem ersten uz unde [...] sendet en in daz vuer.
Dann wern die Engel außlesen, | Aus Gotts Reich als Gottloß wesen.
ich han [...] einen hag dar umbe [...] gemacht [...] und die steine dar us gelesen.
so ir ausleset den milben ir auswurtzelt auch den waitzen.
2.
›jn. auswählen, auserwählen; etw. (Wertvolles) herauslesen, etw. auswählend zusammenstellen, etw. erwählen‹; speziell: ›Weinlese halten‹.Belegblock:
Swenne die zu urlogen varn | [...] | So lesen sie uz die besten | Und setzen die notvesten.
der vînc dô dise sache an | ûzlesinde wol sechzic man, | und mit den hin abe trat | vorholnlîch an eine stat.
Nabuchodonosor uzlas | Daniel.
Keiner darf die neuen Münzen
saigern noch uslesen [Regestbeleg].
Wer mag die bessten aus gelesen.
Syntagmen:
den brief / psalm, die bibel, das buch / gebet a.
Wortbildungen:
auslesung
Belegblock:
meinet er daz gebet des mundes, daz etteliche lúte gebet heissent, also sú vil selter uzlesent?
gar auß lesen / durchlesen / lire tout [...]. außlesung.
das sy den [brieff] vor zaehern kaum außlesen mocht.