ausfliegen,
V., unr. abl.
›hinausfliegen (von Vögeln), ausfliegen, ausschwärmen (von Bienen)‹; mit verschiedenen Ütr., z. B. auf Menschen, dann: ›zum Kampf ausziehen‹; ›sich davon machen‹; auf die Gedanken o. ä., dann: ›herumschweifen‹; auf Getreide, dann: ›ausfallen (von den Körnern der Ähre)‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2, .

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1505
):
die vögel warn außgeflogen
[›die Gauner waren verschwunden‹].
Adrian, Saelden Hort
7411
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
wan ich wil selb us fliegen | mit hertzen, ogen, sinne | und wil der welt minne | mich vollenclich genietten.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Ir sind ze fräffel sicherlich | Gegen mir nun ussgeflogen.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
daz weltlich hertze: so daz usgeflúget in die welt mit sinen gedenken.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. (
schwäb.
,
1548
):
ward grosser hunger und tyrung im land und flog vill kornn auss, das ich selbs gesechenn hann [...], das ich baldtt wölltt ein kybelle voll auffgeschepftt habenn [...], das gott allso hatt sunst lasenn versteübenn, als wer es voller vedernn gehangenn.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
diu krâw speist ir sien, wenne diu prüett und niht auzfleugt.
si
[Bienen]
samnent sich all umb irn tôten kaiser und tragent niht mêr ein noch vliegent auz.
Pyritz, Minneburg
5144
;
Voc. inc. teut.
b vijr
;
Dietz, Wb. Luther ;
Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 250
.