ausfart,
die
;
-e
+ Uml./ –.
1.
›Verlassen (eines Ortes), Reise außer Landes, Hinreise; Flucht; Ausgang, Urlaub (vom Klosteraufenthalt); Ausgang, Herkunft von etw.‹;
vgl.  1.
Bedeutungsverwandte:
 3; vgl.  1, ,  1,  1,  1, (
der
),  3,  3,  2,  2,  1,  1.

Belegblock:

Dubizmay, kurß zu Teutze
10, 12
(
hess.
,
1463
):
von dem | obersten hymel waß sein | außfartt Sein wider | fartt was in den hochsten | hymel.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
28, 13
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
do sach ich vil wundirs in der us vart und in der widir vart.
Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
wenne ym kan syne vsvart nicht tzu hulfe komen.
McClean, Havich
594
(
moobd.
, Hs.
15. Jh.
):
ya, das wïr dein aus vart | nyndert machten gespüren | weder an slos noch an türen.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Du solt dich aller usverten geloben und aller nebelmentelin, wie du ursach vindest, von noturft wegen ein usvertli ze erwerben.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
v. 1365
):
daz er ze dem ersten fuͤrpot auf seiner ausvertt waer durch seines geschaefftz willen.
Bihlmeyer, a. a. O. ;
Dietz, Wb. Luther ;
2.
›Überfahrt über ein Grundstück, Durchfahrt (als Tätigkeit)‹; metonymisch: ›Ausfahrts-, Durchfahrtsweg‹;
vgl.  1.

Belegblock:

Hertel, Hall. Schöffenb. (
nd.
/
osächs.
,
14. Jh.
):
Pieder von deme Ende [...] behielt ieghen Hanse Hechtere dyͤ vdvart vnde invart, dyͤ dorch synen hof ghet.
Memminger Chron. Beschr. (
Ulm
1660
):
Noch ist ein Thoͤrlein [...] ist zwar zu keiner Außfahrt taugenlich / doch den Leuthen zu jhren Gaͤrten [...] bequem.
Gereke, Seifrits Alex.
5053
(
oobd.
, Hs.
1466
):
da durich get ain smaller gankch; | das ist unser ausfart.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
2. H. 16. Jh.
):
Ausfart und einfart solle ainer dem andern [...] nit verwöhren.
Ebd. (
1629
):
Mit ein- oder außfart über die felter oder wo ainer dem andern zu schaden fuhr.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
, Hs.
17. Jh.
):
Wo ain guet [...] kain offne außfahrt an den gemainen fürperg hat.
Ziesemer, Proph. Cranc. Ez.
27, 33
;
Dirr, Münchner Stadtr. ;
3.
›Abzug (von einem Grundbesitztum), Weggang‹; metonymisch: ›Abzugsgeld, Besitzwechselabgabe‹;
vgl.  2.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2 (Spez.),  2.
Gegensätze
(zur Metonymie):  1.

Belegblock:

Zingerle, Inventare (
tir.
,
15. Jh.
):
alle pettstat, new vnd alt, nach ausfart des Clammers sind alle der Burckhartin von Hausen.
4.
›Heerfahrt, kriegerische Ausfahrt‹;
zu  4.

Belegblock:

Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Dem da laider lebens büss | Ward von Hectors uss vartt.
5.
›Hinscheiden des Geistes, der Seele, Tod‹;
vgl.  7.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  7,  5,  1,  2,  2,  2,  3.

Belegblock:

Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
alsus vergat nit dez menschen geist in siner usvart.
Dietz, Wb. Luther .
6.
›Oberhof‹.
Zur Sache vgl. (s. v.
Oberhof
).

Belegblock:

Grimm, Weisth. (o. J.):
so aber nit vergleichen kund, soll er [vogt] si [schaffleuth] wieder zurück in den hoff weisen. Maassen, ponder, gewicht vnd seyhen weisen sie zu Alff, das sey ihr vberhaupt vnd aussfahrt.
7.
›Gerichtssache‹ (?);
vgl.  16.
Syntagmen:
eine a. haben.

Belegblock:

Rwb (a.
1441
).
8.
Bezeichnung für das Buch Exodus des Alten Testaments.

Belegblock:

Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
Waz wir aber an Got werdent schowent, dez vindent wir bezaichnung in her Moýses buͦchen, daz da haisset ain usvart.