ausecken,
V.;
zu
mhd.
ecke
›Schneide, Ecke, Winkel‹
().
1.
›etw. ergründen, nach allen Ecken und Winkeln ausmessen, ausfindig machen; etw. begründen, (mit negativer Wertung) darlegen, darstellen‹; als part. Adj.
ausgeekt
›ergründet‹.
Bedeutungsverwandte:
 8, ,  13,  1, , ; vgl.  1, .

Belegblock:

Schwartzenbach (
Frankf.
1564
):
Waͤschmaͤuler. Die sich befleissigen / wo sie etwas ergrublen vnd erhaschen koͤnnen / am nechsten tadeln / vnd auffs aͤrgste außecken vnd verkehren.
Luther, WA (
1531
):
Wie spitzig und hoͤnisch koͤnnen sie es doch ausecken, das wir unsern GOTT essen.
Ebd. (
1535
):
wollen [...] Gott jnn seiner Maiestet so eigentlich fassen und ausecken.
Fischer, Folz. Reimp.
40, 4
(
Nürnb.
um 1488
):
Was man als haben muß ins haus, | Des ich ein teil will ecken aus.
Ebd.
42, 169
(
um 1493
):
Noch eins ist darvon außgeeckt: | Alles das, was man darein leckt, | Von fisch, fleisch, voglen wild und zam, | Der selben keins nie feülung nam.
Sudhoff, Paracelsus (
1530
):
das beweisen die regulae vom harn, die alle ire krankheiten auf das höchst ausecken.
Goedeke, Fischart. Kehrab
136
(
Straßb.
1576
):
Wa hastu dein verstand da stecken, | Der all ding wilt so gnau ausecken?
Lemmer, Brant. Narrensch.
66, 28
(
Basel
1494
):
Der messen kunst was er [Archimedes] behend | Kund doch vß ecken nit syn end.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
ich [...] will das die meverstendigere und erfarnen lassen ussecken.
2.
›etw. entschärfen, einem Gegenstand die Schärfe nehmen‹ (vgl. den Kommentar zum einzigen Beleg).

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
326, 87
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Nun han ich auss gelait | die posshait unverdeket | den wurffel aussgeeket, | pericht nach seinem vall
[Interpretation unsicher; statt der Lesung ›einem Gegenstand die Ecken, Schärfe nehmen‹ kann auch die unter 1 genannte Bedeutung ›(das Wesen des Würfels) ergründen, darlegen‹ angesetzt werden].