ausecken,
V.;
1.
›etw. ergründen, nach allen Ecken und Winkeln ausmessen, ausfindig machen; etw. begründen, (mit negativer Wertung) darlegen, darstellen‹.Belegblock:
Schwartzenbach
Q vir
(Frankf.
1564
): Waͤschmaͤuler. Die sich befleissigen / wo sie etwas ergrublen vnd erhaschen koͤnnen / am nechsten tadeln / vnd auffs aͤrgste außecken vnd verkehren.
Luther, WA
33, 266, 6
(1531
): Wie spitzig und hoͤnisch koͤnnen sie es doch ausecken, das wir unsern GOTT essen.
Fischer, Folz. Reimp.
40, 4
(Nürnb.
um 1488
): Was man als haben muß ins haus, | Des ich ein teil will ecken aus.
Ebd.
42, 169
(um 1493
): Noch eins ist darvon außgeeckt: | Alles das, was man darein leckt, | Von fisch, fleisch, voglen wild und zam, | Der selben keins nie feülung nam.
Sudhoff, Paracelsus
8, 374, 32
(1530
): das beweisen die regulae vom harn, die alle ire krankheiten auf das höchst ausecken.
Goedeke, Fischart. Kehrab
136
(Straßb.
1576
): Wa hastu dein verstand da stecken, | Der all ding wilt so gnau ausecken?
Lemmer, Brant. Narrensch.
66, 28
(Basel
1494
): Der messen kunst was er [Archimedes] behend | Kund doch vß ecken nit syn end.
Barack, Zim. Chron.
3, 135, 11
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): ich [...] will das die meverstendigere und erfarnen lassen ussecken.
Luther, WA
32, 234, 31
; Diefenbach
214a
; Maaler
40r
; Rot
15, 310
; Dietz, Wb. Luther
1, 163
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
387
; Schwäb. Wb.
1, 464
; Schweiz. Id.
1, 158/9
.2.
›etw. entschärfen, einem Gegenstand die Schärfe nehmen‹ (vgl. den Kommentar zum einzigen Beleg).Belegblock:
Gille u. a., M. Beheim
326, 87
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Nun han ich auss gelait | die posshait unverdeket | den wurffel aussgeeket, | pericht nach seinem vall
[Interpretation unsicher; statt der Lesung ›einem Gegenstand die Ecken, Schärfe nehmen‹ kann auch die unter 1 genannte Bedeutung ›(das Wesen des Würfels) ergründen, darlegen‹ angesetzt werden].