ausdorren,
ausderren,
ausdarren
(ersteres bei weitem am häufigsten belegt, letztere beiden Schreibungen selten),
V.;
die Schreibungen mit
e
und
o
sind nicht im Sinne der
mhd.
Opposition von
derren / dorren
›dörren / dorren‹
interpretierbar.
›die natürliche Feuchtigkeit verlieren, vertrocknen, austrocknen, verdorren, versiegen‹; trans.: ›etw. zum Austrocknen, Verdorren bringen‹; ütr.: ›dahinsiechen‹; trans.: ›jn. peinigen, schinden, quälen‹ (jeweils von Menschen).
Bedeutungsverwandte:
, , ; vgl. ,  4, .
Wortbildungen:
˹
ausdarrung
,
ausdorrung
˺ ›Austrocknung‹,
ausderrenfirmament
(dazu ggs.: ).

Belegblock:

Voc. inc. teut.
b vjv
(
Speyer
um 1483
/
4
):
Außdarrẽ Exsiccare.
Ebd. :
Außdarrũg. Exsiccatõ.
Luther. Hl. Schrifft.
Hes. 17, 24
(
Wittenb.
1545
):
das ich der HERR [...] den grünen Bawm ausgedorret / vnd den dürren Bawm grünend gemacht habe.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
47
(
Nürnb.
1517
):
dodurch er uns den außgederten Christum in der lieb gegen uns bis in tod [...] geopfert hat.
Sachs (
Nürnb.
1554
):
Als aber der jüngling hernach | Sich also gar verachtet sach | Ward er kranck, dorrt auß und verdarb.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Effraim ist geschlagen: ir wurtzel ist ausgedorret.
Wann die brunnen der wasser seind ausgedorret.
Sudhoff, Paracelsus (
um 1520
):
so ist es das schwinen des menschen und sein ausderren. nun ist regenfirmament und ausderrenfirmament zwei.
Goldammer, Paracelsus.
6, 193, 21
(
1530
):
was sie aus David genommen haben, das wird ausdorren wie das heu uf dem dach. [...] so werden sie ausdorren, und niemants wird kein lieb darzu geschehen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Schaͤdliche Hitz / Die es alles außderret / vnnd das erdtreich vnfruchtbar machet.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
das heilig römisch reich, grüent ie lenger ie weniger, pis es doch gar wird ausdorren.
es wolt nit regnen, dorreten die wasser aus.