ausdenen,
V.
›etw. (unterschiedliche Bezugsgegenstände) ausdehnen, durch Dehnung, Entfaltung vergrößern‹; je nach Bezugsgegenstand z. B.: ›(ein Netz) ausbreiten‹; ›(die Sensenschneide) durch Treiben des Metalls schärfen‹; ›jn. (in den Belegen: Christus) ans Kreuz schlagen‹; ütr.: ›sich auf etw. hinrichten, hinstrecken (vom religiösen Menschen)‹; ›(die Haut) glätten‹; refl.: ›sich verbreiten, bekannt werden (von der Hl. Schrift)‹.
Syntagmen:
die glieder a.
Wortbildungen
ausdenung
(dazu bdv.: ).

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Jes. 40, 22
(
Wittenb.
1545
):
Der [Gott] den Himel ausdehnet wie ein dünne Fell / vnd breitet sie aus wie eine Hütten da man inne wonet.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Wie ich dich sih mit Blut bedeckt, | Veraͤchtlich außgedehnt vnd gestreckt.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
Du muͦst [...] sin usgedent zuͦ den vordersten der obersten ruͤffunge.
das ist ein us denen dis netzes, das er Got nút so vil enkan gesin als er gerne were.
Golius (
Straßb.
1579
):
Pandiculatio, das strecken oder außdehnen der glider.
Goldammer, Paracelsus.
7, 63, 20
(
1530
):
was sein geschrift vermag. sie wird sich dohin ausdenen, daß also wie gemelt ist sein wird.
Maaler (
Zürich
1561
):
Außdennen. Relaxare, Diffundere, Dilatare. Mit schmiden Außdennen vnnd außtreyben. Tenglen. Procudere. Außdennung (die). Distensio. Außdennung / Glettung. Erugatio cutis.
Andreae. Ber. Nachtmal
61v, 1
([
Augsb.
]
1557
):
So kan der leib Christi nicht außgedoͤhnet sein / dann wo er in alle welt waͤre außgedoͤnet / so wurd er nicht zugleich in allen orthen empfangen.
Kehrein, a. a. O. ;
Andreae. a. a. O.
61r, 2
;
Alberus
tt iijr
;
Rot
305
;
Hulsius
T iiijr
;
Dietz, Wb. Luther .