ausbutzen,
ausputzen
(erstere Schreibung etw. häufiger),
V.
1.
›etw. von Schmutz, unsauberem Aussehen o. ä. reinigen, säubern; etw. (alt Aussehendes) auffrischen‹; mit letzterer Nuance offen zu 5; mit Verschiebung der Bezugsgröße: ›etw. (Unrat) wegräumen‹; ütr.: ›etw. (z. B. eine Rede) ausschmücken‹.
Syntagmen
die mahd / münze / ur, den acker, das feld / schwert a., auzgebuzte rede
; verschoben:
den windfal a.
, ütr.:
gottes wort, die warheit a.
Wortbildungen
ausbutzer
1 (dazu bdv.: ),
ausbutzung
(dazu bdv.: , ).

Belegblock:

Apherdianus (
Köln
1575
):
ein buch auffmachen / außbotzen.
Hulsius
C ijv
(
Nürnb.
1596
):
außbutzen / polir, orner, nettoier fleissig außbutzen.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
Politio, Fleissige zierung / außbutzung.
Maaler (
Zürich
1561
):
Außbutzen / Auskratzen / Alt ding grad als neüw machen.
Ebd. :
Außbutzung auff den kauff.
Ebd. :
Außbutzer (der) Erneüwerer.
Glette (die) Fleyssige außbutzung oder auß polierung. [...]. Wider Gletten vnd außbutzen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1564
):
hab er, Hans Miller, falsche müntz gegossen und derselben nit wenig, die hab ime sein weib helfen ausbutzen.
Rot
338
(
Augsb.
1571
):
Perpolirn, Schoͤn machen / vnd huͤpsch außbutzen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1749
/
55
):
sollen auch die windfäll sauber außgebuzt werden.
2.
›jn. (auch Gruppen) / etw. herausputzen, zurechtmachen, zieren, schmücken‹; auch ütr., dann: ›etw. (z. B. den Glauben) vervollkommnen; jn. (z. B. eine Gemeinde) erbauen‹.
Bedeutungsverwandte:
,  1, ,  7,  5, .
Syntagmen:
das weib, die hure / kamer, den haufen / schuh a., die kleider a.
;
jn. köstlich a., jn. in kleidern a.
;
ausgebuzter jäger, ausgebuzte hure, ausgebuztes ros
; ütr.:
ausgebuzte gemeinde, ausgebuztes exempel, ausgebuzter glaube.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Ornare. Zieren auffmutzen außstreichen außbutzen auffzeumen auffbiffen.
Luther, WA (
1530
):
wie meisterlich wir euch wollen aus putzen ewer huͤrlin und geraubten eheweiber.
Bächtold, N. Manuel. Papst
50, 471
(
Zürich
1525
):
[ich] hat ein hüerli, wol usgebutzt, | Mit siden, samet fri ufgemutzt.
Maaler (
Zürich
1561
):
Außbutzen [...]. Den hauffen mitt allen notwendigen dingen wol Außbutzen vnd rüsten.
3.
›jn. hinausjagen, hinauswerfen‹; mit Verschiebung der Bezugsgröße: ›(Einrichtungen, z. B. ein Kloster) von unzuverlässigen Mitgliedern säubern‹; Ütr. zu 1.
Phraseme:
die kisten ausbutzen
›gehörig abräumen, alles mitgehen lassen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  10,  2.
Syntagmen:
den boten / schelmen
, (verschoben:)
das kloster a.

Belegblock:

4.
phras.:
jm. das liecht ausbutzen
›jn. töten, kaltmachen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  4.

Belegblock:

Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1561
):
wo er in nach der hochzeit auf freier reichsstraß betretten hette, daß er ime das liecht wolte ausgebutzt haben, oder aber er hetts im thun müssen.
5.
›jn. ausschelten, herunterputzen, schmähen‹; Ütr. zu 1.
Bedeutungsverwandte:
 5; vgl.  1,  17.
Syntagmen:
jn.
(z. B.
den alten man
) /
jm.
(z. B.
dem könig
)
übel / unsauber / wüstlich a.

Belegblock:

Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
6.
›aushalten, leiden, dulden‹.
Bedeutungsverwandte:
 2,
1
(V., unr. abl.) 2.

Belegblock:

Diefenbach (a.
1507
).