ausbrüten,
V.;
bei den Formen auf
-t
(
brüt aus, ausgebrüt
) ist nicht mit Sicherheit zu entscheiden, ob sie als
ausbrühen
oder
ausbrüten
zu lemmatisieren sind. Hier wurde zugunsten von
ausbrüten
entschieden, das dieses Wort das häufiger belegte ist.
1.
›(Eier) bis zum Ausschlüpfen der Jungen bebrüten, ausbrüten‹; auch mit Verschiebung der Bezugsgröße: ›(Vögel) durch Bebrüten von Eiern zum Ausschlüpfen bringen‹; ütr. auch vom Menschen und von solchen Tieren gesagt (jeweils als Subj. und / oder Obj.), die nicht Vögel sind.
Bedeutungsverwandte:
 2,  1; vgl.  1, , .

Belegblock:

Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
7421
(
rib.
,
1444
):
Eyn voegel de vurtzijtz Lucifer was genant, | Broede mich dae us.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
1456
):
Es sol kein heiden in Cristen landen | Nicht nüsten oder jung außprüeten.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
Sie
[Ameisen]
eyern, hecken, prutten ausß.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
vermeinete, junge Kaͤlber außzubruͤten.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Der ain kúnig het ainen strus, | Der leite zwai aiger und bruͦt sú us.
Roder, Hugs Vill. Chron. (
önalem.
,
1504
):
nament die heren [...] jung amseln uss aim nesst, die ußgepruͦt warend.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
daz er ain ai legt, daz prüett denne ain krot auz.
dar inn si [turteltaub] ruowet und ir air auzprüett.
Pyritz, Minneburg
3471
;
Mayer, a. a. O. ;
Päpke, a. a. O. ;
Pfeiffer, a. a. O. ;
Alberus
s ijr
;
Voc. Teut.-Lat.
g viijv
;
mm vjv
;
Dietz, Wb. Luther .
2.
›etw. ersinnen, aushecken, planen‹; Ütr. zu 1.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  22,  21, (s. v.  3), .
Wortbildungen:
ausbrüter
(im Beleg: j., der Arges ausbrütet).

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1488
):
alle ampt haben außprüeter nit beschirmer, schinder nit verweser.
Sachs (
Nürnb.
1551
):
Mein Hans, was wolst du bruten auß?