augst,
der
;-en
, auch -ens
sowie -s/
auch -Ø.
1.
›August, 8. Monat des Jahres‹; oft im Orientierungsfeld mit anderen Monatsbezeichnungen (mei, junius, julius
), dann sowie bei Datumsangaben eindeutiger Bezug auf die kalendarische Zeiteinheit; in Belegen, die sich auf die Ernte und die besonderen sozialen Verhältnisse der Erntezeit beziehen, oft keine klare Abgrenzungsmöglichkeit von 2.Wortbildungen:
augstbirne.
Belegblock:
Lohmeyer, K. v. Nostitz
16, 2
(preuß.
, 1578
): Die schleuse [...] ist ausgerissen im augst im 73. jare.
Thiele, Minner. II,
14, 65
(Hs. ˹wobd.
, 15. Jh.
˺): wenn der ögst gät in | und des klaren sünnen schin | die fruht begint denn masten.
Ebd.
367
: Das des ougsten genúchte | Bringet zeuoller fruchte | Was sich vor erzöiget hatt | Alle ander monat.
Koppitz, Trojanerkr.
6172
(Hs. ˹noschweiz.
, 15. Jh.
˺): Es waz umb die sumer zitt, | Als der hytzigg ogste litt.
Welti, Stadtr. Bern
375, 32
(halem.
, 1467
): sol ein schulthes vnd kleiner rat zuͦ meyen, dem hoͤw vnd brachmanot vnd dem ougsten [...] des rats warten.
Chron. Augsb.
1, 19, 29
(schwäb.
, zu 1473
): regnet den howmonat und den brachat und den augst 3 wochen nichcz.
Müller, Welthandelsbr.
210, 38
(schwäb.
, 1506
): Von Aden faren die schiff gemainlich aus des eingangs des Augstn und faren in Ormuß.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
376, 31
(oobd.
, 1349
/50
): wenn die gar haizen tag koment [...] in dem augst.
Primisser, Suchenwirt
15, 52
(oobd.
, 2. H. 14. Jh.
): Er was des widertailes | Ein ungelimphleich nachgepawer, | Als in dem Augsten tŭt der schawer.
2.
›Zeit der Getreideernte, die außer den August auch die zweite Juli- und die erste Septemberhälfte umfassen kann‹; metonymisch auch: ›Ernteertrag‹; oft im Orientierungsfeld zusammen mit heuet / heumonat / heuschlag
gebraucht.Wortbildungen:
augstläuten
augstweg
augsthopfen.
Belegblock:
Toeppen, Ständetage Preußen
5, 327, 29
(preuß.
, 1478
): so knecht adder magt im awgste addir hewslagk zcum sacrament der heiligen ee greyffen wollen.
Feudel, Evangelistar
34, 18
(omd.
, M. 14. Jh.
): daz noch vire manden synt, unde denne wirt erne adir ouwist?
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
135, 16
(osächs.
, 1570
/7
): das der hopfen dreierlei art ist. Einen heisset man augsthopfen, der ist der beste.
Gille u. a., M. Beheim
3, 145
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Die andern sprechen, in dem augst, darumb das auch | entspringen miteinander paum und fruchte.
Schade, Sat. u. Pasqu.
2, 260, 27
(o. O. um 1524
/7
): ir seit voller fantasten denn ein zöttichter hund flöe im augsten.
Leisi, Thurg. UB
7, 830, 27
(halem.
, 1296
): Die múli hat och daz reht, daz die gotzhuses lúte alle da malen son und ir zins gerwen von den oͮgesten.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 679, 38
(schwäb.
, um 1530
): im heuet und Augsten mag er ain stund oder zwo ungeverlich lenger bad haben.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
2, 727, 31
(schwäb.
, um 1600
): daß ihr jerlich zwischen hewet und augstens zeiten und so oft ihr sonsten zum undergang erfordert werden.
Hauber, UB Heiligkr.
1, 296, 32
(schwäb.
, 1350
): sont uͥns och ain schnitter gen im ougsten von iedem hus und ainn hoͤwer im hoͤwot.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
155, 8
(oobd.
, 1349
/50
): wenne si [schâf] sich der eher überfüllent in dem augst.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
266, 9
(m/soobd.
, 16. Jh.
; Hs. 17. Jh.
): außgenomben die zween Egst mag er püer schenken.