augenscheinlich,
Adj.
/
Adv.
1.
›mit Augen; durch Augenschein‹ mit Übergang zu ›persönlich‹ (so );
vgl.  2.
Syntagmen:
etw. a. besichtigen, jn. a. schauen
;
a. besichtigung, a. zeuge.

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1524
):
wie dan augenscheinlich byß anher zcubesichtigen gewest.
Sachs (
Nürnb.
1560
):
Esope, kom rein zu der frawen | Und laß dich augenscheinlich schawen!
2.
›offensichtlich, klar, ersichtlich, evident, deutlich erkennbar‹, teils im sinnlich-visuellen Sinne, teils ütr. auf nicht sinnliche Erkenntnisarten;
vgl.  24.
Syntagmen:
etw. a. merken / sehen / spüren / vernemen, sich a. bessern, etw. sich a. befinden, a. am tag liegen, jm. etw. a. zu verstehen geben
;
a. wachsender schade
;
a. anzeigung / beweisung / darstellung / farlässigkeit / not / wirkung.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
clerlich greifflich augenscheinlich vor augen am tag.
Schmitz, Schiltb.
73, 4
(
Frankf.
1597
):
wegen deß verderblichen augenscheinlichen wachsenden schadẽs.
Sachs (
Nürnb.
1562
):
Der werd auch zu schanden und spot, | Wie man das augenscheinlich sicht.
Kurz, Murner. Luth. Narr Vorr. (
Straßb.
1522
):
So nun in allem spil ein münch sein muͦß [...], vnd ich augenscheinlich merck, das ich in disem spil der selbig münch sein muͦß.
Glatz, Chron. Bickenkl. (
önalem.
,
um 1640
):
das man augenscheinlich an ir spüren kund, dass [...].
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
über etliche jar hernach seiner söne ainer [...] ime sollichs seinem herkommen nach gemess, wie noch augenscheinlichen, machen hat lassen.
Eschenloher. Medicus (
Augsb.
1678
):
hat es sich mit ihro Fuͤrstl. Durchl. allgemach so vil Augenscheinlich gebessert.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1532
):
die augenscheinlich nott der Turken halben.